Eppenhausen. . Der stattliche Hohenhof in Hagen wird für 365.000 Euro saniert. Im Bauhaus-Jahr soll das Gebäude ein echtes Glanzstück werden.

Statt Flickschusterei zu betreiben, sollen die massiven Schäden im Gebäude jetzt komplett und in einem Guss beseitigt werden. Die Rede ist vom Hohenhof am Stirnband, der derzeit aufwändig restauriert wird. 365.000 Euro werden für die Sanierung der historischen Räume zur Verfügung gestellt.

„Die Restaurierung wird aus dem Budget der Bauunterhaltung finanziert. Kämmerer Gerbersmann und Baudezernent Grothe haben zugestimmt“, unterstreicht Rita Rachor-Ebbinghaus vom Fachbereich Gebäudewirtschaft (GWH), der für die Instandhaltung des Hohenhofes (es handelt sich um eine Dependance des Karl-Ernst-Osthaus-Museums) zuständig ist.

Wasserschäden mittlerweile für jeden sichtbar

Es sei eine Gemeinschaftsarbeit, da Bauunterhaltung, Untere Denkmalbehörde und ein Architekturbüro aus Dortmund in engem Austausch stünden, um den Renovierungsstau und die mittlerweile für jeden sichtbaren Wasserschäden zu beheben.

Rückblick: Seit 1984 ist der Hohenhof – das von Henry van de Velde als Gesamtkunstwerk gestaltete Wohnhaus des Kunstmäzens Karl Ernst Osthaus – ein Museum.

Ermöglicht wurde die Grundinstandsetzung samt Nutzungsänderung durch Manfred Osthaus, dem Enkel von Karl-Ernst Osthaus, der in den 1980er-Jahren in Hagen als Stadtbaurat tätig war.

Doch die seitdem vergangenen 35 Jahre sind an dem architekturgeschichtlich bedeutenden Gebäude nicht spurlos ­vorüber gegangen. Zwar wurden 1999, 2000 und 2004 Reparaturarbeiten (u.a. an Dachstuhl und Fundament) vorgenommen, doch in den letzten Jahren wurden die Schäden durch eintretendes Wasser immer gravierender.

Mängelliste und Kostenaufstellung erstellt Das Restauratoren-Team legt im Wintergarten Hand an (von links): Christoph Hellbrügge, Jana Nowak und Jochen Koeniger. Foto: Yvonne Hinz

„Vor fast zwei Jahren haben wir eine Mängelliste und eine Kostenaufstellung erstellt“, sagt Birgit Schulte, stellvertretende Direktorin des Osthaus-Museums. Ein Dutzend Gewerke (u.a. Holzrestauratoren und Steinmetze) sind beteiligt, um die Schäden auf der Terrasse, an Wänden und Böden zu beseitigen.

Förderantrag landet bislang nur auf Reserve-Liste

Die meisten Sanierungs­arbeiten werden in Innereren durchgeführt, einzelne Arbeiten aber auch auf dem Außengelände. So wird der historische ­Brunnen gesichert und er bekommt eine Einhausung aus Holz. Außerdem werden die Rosenspaliere aus wetterbeständigerem Holz erneuert.

Im April 2018 wurde ein Antrag im Rahmen des Denkmalpflege-Förderprogramms gestellt. Doch die Hohenhof-Sanierung landete nur auf der Reserve-Liste. Die Beteiligten wollen nachhaken und den Antrag erneuern.

Die Sanierungsarbeiten laufen seit gut zwei Monaten.

„Wir hängen dem ursprünglichen Zeitplan hinterher, da die Aufgaben so komplex sind. Hier kann nichts ,mal eben’ gemacht werden“, unterstreicht Ina Hanemann, Leiterin der Unteren Denkmalbehörde. Außerdem würde während des laufenden Museumsbetriebes mit Führungen und Vorträgen renoviert, „aber im Laufe des Jahres werden wir fertig“.

Bedeutendes Aushängeschild

Was zu wünschen wäre, schließlich basiert die Sanierung zu gerade diesem Zeitpunkt vor dem Hintergrund, dass 2019 „100 Jahre Bauhaus“ gefeiert wird, „und im Rahmen dieses Jubiläums soll der Hohenhof natürlich ein Glanzstück sein“, betont Birgit Schulte. Die Osthaus-Expertin weiter: „Das bedeutende Gebäude ist für Hagen – gerade im Bauhaus-Jahr – ein Aushängeschild, das es nicht verdient, nur wieder ein wenig aufpoliert zu werden.“

© Yvonne Hinz

Da würden auch Oskar Spital-Frenking und sein Team nicht mitmachen.

„Der Hohenhof ist ein delikates Gebäude“, sagt der Architekt und Stadtplaner, der mit der Sanierung beauftragt ist.

Was auf seiner To-do-Liste stand bzw. steht? „Wir haben die Fenster gestrichen und Glas ausgetauscht, haben undichte Stellen, Ausblühungen und Risse beseitigt und den Marmorboden ausgebessert. Aber ein Denkmal ist nie fertig.“