Hagen. . Der Marketing-Club mit Sitz in Hagen soll jünger und weiblicher werden. In der SIHK wurde heute Abend vor 350 Gästen der Marketingpreis verliehen

Seit gut einem Jahr ist Thomas Gebehenne Geschäftsführer des Marketing-Clubs Südwestfalen. Mit seiner Wahl (der Hagener wurde einstimmig zum Nachfolger von Claus Peter Claudy gewählt) sollte eine Verjüngung des Clubs eingeleitet werden. Thomas Gebehenne lächelt, „nun ja, ich selbst bin 50. Die Verjüngung bezieht sich mehr auf die Struktur des Clubs.“

Junge Leute im Visier

Kein Wunder also, dass der relativ neue Geschäftsführer gerade junge Leute im Visier hat. Die jüngere Sparte des Marketing-Clubs – der Bereich nennt sich Jumps, abgeleitet von Junior Marketing Professionals – hat derzeit 14 Mitglieder. Führungskräfte im Marketing unter 35 können „Jumps“ werden. „Mein Ziel ist es, 2019 die Zahl auf 20 plus zu erhöhen“, so Gebehenne. Doch auch personenunabhängig wolle er junges Marketing ausbauen, „das macht den Club attraktiver“.

Deutlicher Männerüberhang

Der Beirat sei schon Ende 2017 durch neue, jüngere und teils weibliche Mitglieder ergänzt worden, „überhaupt sollte sich unser Club um mehr weibliche Mitglieder bemühen“, beleuchtet Gebehenne den Status quo des Clubs, der durch einen deutlichen Männerüberhang gekennzeichnet ist.

Wie der Weg, jüngere Mitglieder zu gewinnen, aussehen soll? „Wir werden andere Formate ausprobieren, zum Beispiel Business-Speed-Datings an ungewöhnlichen Orten. Eine Idee von mir ist es, mal ein Event im Gefängnis zu veranstalten“, sagt Gebehenne und animiert zu „schrägen Gedanken“.

Außerdem wird Anfang Februar ein Zukunftsworkshop in der Hochschule BiTS in Iserlohn angeboten. Im Zentrum werden ein Stärken- und Schwächen-Profil und die Ausrichtung des Clubs in den kommenden Jahren stehen.

Mitglieder richtig ansprechen

Apropos Zukunft: Natürlich werde digitales Marketing immer wichtiger, sagt Gebehenne, doch damit ginge auch die Frage einher, wie man Menschen tatsächlich erreiche.

„Der Begriff ,Zielgruppendefinition’ gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn nur wer seine Kunden beziehungsweise Mitglieder kennt, weiß, wie er sie richtig ansprechen kann.“

Ein weiteres Schlüsselwort, das der 50-Jährige (hauptberuflich ist er Geschäftsführer seiner Agentur „Ideenpool“) auf die Fahne des Marketing-Clubs schreiben will, lautet Mehrwert.

„Was nutzt es mir persönlich, in den Marketing-Club einzutreten? – das ist doch eine logische und legitime Frage, die sich jeder Interessierte stellt“, konkretisiert Gebehenne. Daher müsse Networking im Club weiter ausgebaut werden. „Und Wissenstransfer, und zwar in beide Richtungen. Sprich, die Jüngeren sollen von der Erfahrung der Älteren profitieren, und die Älteren von den Jüngeren lernen.“