Breckerfeld. . Das Warten hat ein Ende: An der sanierten Glör hat der Anstau des Wassers begonnen. Im Sommer soll dort wieder gebadet werden können.

„Um 14.30 Uhr haben wir die Schieber endlich wieder schließen können“, zeigt sich Wolfgang Flender, Geschäftsführer der Freizeitschwerpunkt Glör GmbH, erleichtert, dass am Donnerstagnachmittag endlich das gelungen ist, was ursprünglich bereits 2018 klappen sollte: In der Glörtalsperre wird wieder Wasser angestaut – etwa 80 bis 100 Liter pro Sekunde.

Zuletzt war noch versucht worden, zumindest vor Weihnachten damit zu beginnen, den beliebten Badesee wieder volllaufen zu lassen. Doch bei einer letzten Kontrolle der beiden Ablaufstollen wurde in den sich anschließenden 600er-Rohren reichlich Treibgutversatz entdeckt, der unbedingt noch beseitigt werden musste.

Badeschlappen und Paddel aus Rohren geborgen

Bis zu 100 Liter pro Sekunde fließen aktuell in das leere Becken.
Bis zu 100 Liter pro Sekunde fließen aktuell in das leere Becken. © Jens Stubbe

Am Ende musste ein Profi aus der Höhlenforschung aushelfen und aus dem bis zuletzt mit Wasser gefüllten Kanal mit gerade einmal 60 Zentimetern Durchmesser reichlich Tourismusmüll wie Badeschlappen und Paddel , aber auch Geäst und Eisenstangen entfernen. Abschließend wurden beide Grundstollen noch einmal mit Kameras beäugt, um ganz sicher zu sein, das sämtlicher Unrat beseitigt ist. Außerdem wurden am Fuß der Mauer noch einmal das letzte Treibgut sowie der Tourismusmüll entfernt. Bereits bei zahlreichen Müllsammelaktionen während des Jahres hatten sich Freiwillige hier verdient gemacht.

Das Ringkolbenventil am Ausgang des linken Stollens der Staumauer sorgt ab sofort dafür, dass trotz der Aufstauphase weiterhin 20 Liter/Sekunde Mindestzulauf für den Glörbach gesichert sind, damit dort das Ökosystem weiterhin mit ausreichend Wasser versorgt wird.

Zudem wurden zuletzt vor den beiden Grundstollen noch zusätzliche Geröllfangkörbe platziert. Diese können auch bei Vollstau der Talsperre nach oben gezogen und gereinigt werden. Vor den Rechen am Grund des Stausees werden sie dann wieder mit Hilfe von Tauchern in die passende Position gebracht.

Ziel bleibt die Badesaison 2019

„Wir gehen davon aus, dass die Badesaison 2019 wieder funktioniert“, möchte Flender bis Sommer allerdings keinen Vollstau versprechen. „Das hängt natürlich ganz wesentlich von der Witterung ab.“ Der Geschäftsführer geht davon aus, dass mindestens 62.000 Kubikmeter Wasser pro Woche angestaut werden können – zwei Millionen Kubikmeter fasst das gesamt Becken.

Allerdings müssen erst umfangreiche Wassergüte-Untersuchungen erfolgen, bis die ersten Schwimmer sich wieder in der Glör tummeln dürfen. Bewusst hat die Freizeitgesellschaft die Aufstauphase für das Winterhalbjahr angesetzt, weil dann weniger Tageslicht auf die dann ruhende Vegetation in der Talsperre einwirkt und somit ein Umkippen des Wassers voraussichtlich vermieden werden kann.

Fische folgen erst zum Jahresende

Wann letztlich auch wieder Fische in den Badesee zurückkehren können, steht derweil noch nicht fest: „Es dauert einige Jahre bis sich das Ökosystem wieder stabilisiert hat“, weiß Flender und geht daher davon aus, dass frühestens zum Jahresende die ersten Tiere wieder im Glör-Wasser ausgesetzt werden können.