Hagen. . Seit dem 1. Januar holt AHE in Hagen die Gelben Säcke ab. Mit dem Wechsel sind auch einige Schwierigkeiten verbunden. Ein Überblick.
Seit Anfang des Jahres sammelt mit AHE ein neuer Dienstleister in Hagen die Gelben Säcke ein. Zuvor hatte das noch die Hagener Umwelt und Investitionsgesellschaft (HUI) gemacht, die wiederum eine Tochter des Hagener Entsorgungsbetriebs (HEB) ist. Während viele Bürger die Umstellung als komplikationslos empfunden haben, ruckelt es an manchen Stellen im Stadtgebiet noch ordentlich. Und noch immer sind nicht alle Menschen über die neuen Abfuhr- und Informationswege im Bilde.
11.000 Zugriffe hat es bislang auf die AHE-App gegeben. Laut AHE-Chef Johannes Einig ein Indiz dafür, wie viele Menschen den Wechsel bereits digital mitgemacht haben. „Dazu hatten wir beispielsweise zwischen dem 4. und dem 8. Januar 5800 Aufrufe unseres Online-Abfuhrkalenders für Hagen. Tendenz: steigend.“ (Zum Vergleich: Die App des HEB nutzen knapp über 13.000 Menschen) Viele ältere Menschen in Hagen schauen aber klassischerweise noch auf den Abfuhrkalender in Papierform. In dem stehen für 2019 aber durch den Wechsel keine Gelben Säcke mehr drin.
Die Zugriffszahlen mögen auf den ersten Blick positive Nachrichten für die AHE sein. Doch Einig verschweigt auch nicht, dass es mancherorts noch schwierig ist. Was uns zur nächsten Zahl bringt.
Noch viele Beschwerden beim HEB
150 Anrufe binnen weniger Minuten im Kundencenter des Hagener Entsorgungsbetriebs am Anfang der Woche – also beim vorherigen Abholer der Gelben Säcke. Beschwerden über nicht abgeholte Säcke, über andere Abhol-Uhrzeiten und so weiter. Dass jene Menschen beim HEB anrufen zeigt, dass noch nicht die ganze Stadt zu wissen scheint, wer die Säcke nun abholt. „Das stresst beide Seiten ein wenig. Uns und AHE auch“, sagt Jacqueline Jagusch, Sprecherin des HEB. Es gibt Probleme. Und damit zur nächsten Zahl.
Wagen teilweise biss 22 Uhr unterwegs
1400 Straßen sind es, die das neue Abhol-Team der AHE in Hagen erstmal kennenlernen muss. „Und noch dazu hat die Stadt knapp 200.000 Einwohner. Da ist für uns ein nicht gerade kleines Gebiet dazu gekommen“, sagt Einig. Aber das ist der vergängliche Schmerz, den das Unternehmen für seinen Wachstumskurs spüren muss. Denn AHE holt jetzt zusätzlich auch noch in Schwelm und Ennepetal die Säcke ab. Ein Mehr an Logistik, Fahrern und Fahrzeugen. „Vier unserer acht für Hagen eingestellten Kollegen kommen auch aus Hagen. Aber sie kennen natürlich noch nicht alle speziellen Gepflogenheiten.“ Wie fährt man welches Grundstück an? Wo gibt es Mitbürger, die es vielleicht altersbedingt nicht mehr schaffen, ihre Säcke an die Straße zu tragen.“
Durch diese Unkenntnis blieben beispielsweise auf Höfen an der Enneper Straße viele Säcke zum Start des Jahres liegen. Einig: „Aber das wird sich einspielen.“
Abholrhythmus ist gleich geblieben
11 Mitarbeiter des HEB haben an Tagen mit maximaler Auslastung in Hagen in den jeweiligen Revieren Gelbe Säcke eingesammelt. An normalen Tagen mit durchschnittlicher Belastung waren es fünf. Die AHE ist in Hagen nun mit acht Kollegen unterwegs. Der Abholrhythmus ist der gleiche geblieben. HEB- oder HUI-Mitarbeiter sind durch die AHE nicht übernommen worden.
„Es ist für uns aktuell sehr schwierig, Berufskraftfahrer zu finden“, sagt Johannes Einig. Durch die neue Situation und die Unerfahrenheit der Kollegen auf Hagener Stadtgebiet kann es derzeit auch noch gut sein, dass man um 21 oder 22 Uhr noch AHE-Fahrzeuge durch die Viertel fahren sieht, die Gelbe Säcke abholen. „Es kann dann einfach noch länger dauern“, sagt Johannes Einig.
3 Anlaufstellen gibt, an denen Bürger außerhalb der Abholzeiten ihre Gelben Säcke abgeben können. An der Müllverbrennungsanlage (Am Pfannenofen 39), am Wertstoffhof in der Obernahmer (Obernahmerstraße 10) und am Betriebshof in Haspe (Preußerstraße 35).