Hohenlimburg. . Seit Mai wird die Stennertbrücke in Hagen-Hohenlimburg überwacht. Jetzt liegen der WP erste Ergebnisse vor: Sie ist nicht einsturzgefährdet.

„Die Hohenlimburger Bürger können aufatmen. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Die Stennertbrücke ist nicht einsturzgefährdet.“ Diese positive Nachricht brachte Matthias Hegerding, Fachbereichsleiter Bau beim Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), aus Hannover mit. Denn dort informierte er sich mit seinem Team über jene Erkenntnisse, die das Ingenieurbüro Marx Krontal GmbH aus den ersten sechs Monaten des im Mai des vergangenen Jahres begonnenen „Lauschangriffes auf die Stennertbrücke“ gewonnen hat.

Bundesweites Pilotprojekt

Bei diesem bundesweiten Pilotprojekt des Monitorings einer Spannbetonbrücke hatten die Experten aus Hannover u.a. 120 Schallemissionssensoren flächendeckend an das Ende des 50er Jahre

Monitoring bislang einmalig in Deutschland

Die Schallemissionsanalyse wurde bislang noch nicht in Deutschland eingesetzt. Die Untersuchung in Hohenlimburg ist somit ein Pilotprojekt.

Es handelt sich dabei um ein erprobtes Messverfahren, das seit vielen Jahren in der Schweiz und in Nordamerika zur Erkennung von Drahtbrüchen, u.a. an Hängebrücken, verwendet wird.

erstellte Bauwerk angebracht, um zu „hören“, ob der eingebaute Spannstahl möglicherweise mit einem „lauten Knall“ reißen und dieses nicht planbare Ereignis zu Rissen im Beton führen könne.

„Durch die kontinuierliche Signalerfassung sind zuverlässige Aussagen zu Schädigungsprozessen innerhalb der Brücke möglich“, hatten die Ingenieure aus Niedersachsen bei der Vorstellung der Studie ausgeführt.

„Bis zum Jahresende sind mit den Sensoren bereits rund eine Milliarde Daten und dabei auch kritische Signale erfasst worden“, beschreibt Matthias Hegerding die in Hannover gewonnenen Erkenntnisse. „Es hat aber kein Bruch eines Spanngliedes stattgefunden.“ Parallel hatten die Fachleute zur detaillierten Beobachtung eines Spanngliedes den Beton aufgeschnitten, um zu sehen, wie dieses, so der Fachjargon, „verpresst“ ist. Und auch diese Studie hat bislang zu keinerlei Beanstandungen geführt.

Brücke wird 90 Jahre alt

„Aktuell ist alles in Ordnung“, fasst deshalb Matthias Hegerding zusammen. „Bleibt es so, kann die 60 Jahre alte Brücke mindestens 90 Jahre alt werden.“

Ob das letztlich geschieht, werden aber auch die weiteren Untersuchungsergebnisse des Monitorings ergeben. Denn das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. „Wir werden deshalb im Spätherbst wieder nach Hannover fahren, um uns zu informieren“, so Hegerding, der dann ergänzt. „Das Ingenieurbüro wird die Brücke somit weiterhin rund um die Uhr überwachen und die Daten auswerten. Sollte es unerwartete Ereignisse geben, werden sich die Fachleute sofort bei uns melden.“

Aktuell wird das Monitoringsystem sogar noch optimiert. Dazu wurde vor der Stennertbrücke eine Schleife in die Fahrbahn gelegt. Diese wird mit der Überwachungsanlage gekoppelt, so dass jedes Ereignis einem Fahrzeug zugeordnet werden kann. Hegerding: „Danach ist nachvollziehbar, welcher Lastwagen an einem bestimmten Tag zu welcher Uhrzeit über die Brücke gerollt ist. Und was das für Auswirkungen auf die Erschütterung gehabt hat.“