Mit seinen Twitter-Kurznachrichten in hetzerischer Sprache hat Ulrich Alda jegliches Maß verloren. Er ist als FDP-Chef nicht haltbar.
Ein bisschen schrullig, manchmal auch übers Ziel hinausschießend, aber im Grunde ein engagierter und bürgernaher Politiker. Das war bislang das Bild des FDP-Politikers Ulrich Alda. Dieses hat er jetzt selbst zerstört.
Ja, man darf ihm abnehmen, dass ihn Antisemitismus umtreibt und dass er kein AfD-Anhänger ist. Wer aber – nicht als Ausrutscher, sondern im Twitter-Dauerfeuer – das Bild vom kriminellen Moslems zeichnet, in einer Hass-Sprache gegen die Grünen hetzt und die Legende von der Systempresse pflegt, der hat jegliches Maß verloren. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Abseitige Meinungen sind in diesem freien Land gottlob auch möglich. Aber dann muss man auch mit Konsequenzen rechnen.
Diese muss bedeuten: Alda kann nicht länger Hagener FDP-Chef sein. Schon gar nicht in dem Kreisverband, in dem die liberale Grande Dame Liselotte Funcke wirkte. Wenn er dies selbst nicht einsieht, dann muss die Partei ihn abwählen. Und zwar schnell. Michael Koch