Oege. . Die Abrissarbeiten am Oeger Schlösschen in Hohenlimburg haben begonnen. Insgesamt zieht sich die Maßnahme bis Ende Juni.
Nach zähen Verhandlungen und Aufschiebungen ist es soweit – gestern haben die Abrissarbeiten am Oeger Schlösschen an der Feldstraße begonnen. Zu sehen war von außen noch nichts. „Ab Montag wird erst einmal entkernt, also im Inneren gearbeitet“, so Clara Berwe, Sprecherin der Stadt Hagen.
Das architektonisch außergewöhnliche Gebäude ist vom Hausschwamm befallen und in einem erbarmungswürdigen Zustand. In der Vergangenheit stürzten immer wieder Teile des Daches oder der Fassade auf den Gehweg. Die Stadt Hagen sah sich gezwungen, Bauzäune aufzustellen und Teile des Bürgersteiges zu sperren, um die Gefahr zu minimieren.
Im April 2017 hat die Stadt Hagen das baufällige Gebäude für 6100 Euro ersteigert und die Abrissarbeiten ausgeschrieben. „Wir kalkulieren insgesamt mit Kosten von 176.000 Euro“, sagte Clara Berwe auf WP-Anfrage. Zu begründen ist diese hohe Summe durch die Asbestbelastung des Hauses. Das Oeger Schlösschen wurde um 1900 gebaut. Es ist an das Nachbargebäude angebaut worden. Und damit dieses beim Abbruch des Hauses nicht in Mitleidenschaft gezogen wird und im ungünstigsten Fall eine Mauer einstürzt, ist besondere Vorsicht geboten.
Ein erster Abrisstermin Anfang September wurde verschoben, da weitere Vorarbeiten geleistet werden mussten. Der Bauschutt darf aufgrund der Asbestbelastung nicht auf eine normale Bauschuttdeponie abgelagert werden, sondern ist als Sondermüll zu deklarieren. Mit dem Eigentümer des angrenzenden Hauses musste ein Gestattungsvertrag unterschrieben werden. In diesem wurde ausgeführt, dass dieser dem Abriss des Nachbarhauses zustimmt. Denn beide Immobilien teilen sich, so die Verwaltung, eine gemeinsame Hauswand. Und deshalb ist der Abriss gar nicht so einfach.
Feldstraße halbseitig gesperrt
„Die ausführende Firma Stricker Umwelttechnik aus Dortmund hatte noch eine andere Baustelle zu Ende zu bringen und konnte daher nicht, wie geplant und bekannt gegeben, Anfang Dezember beginnen“, so Clara Berwe.
Das Schlösschen wird natürlich von oben nach unten abgerissen werden. „Dabei wird die freigelegte Außenwand des Nachbarhauses ,vernagelt’, das heißt, die Wand wird mit dem tragenden Gerüst des Nebenhauses verbunden“, so Clara Berwe. Der reine Abriss wird voraussichtlich bis zum 6. Februar 2019 dauern. Während der Abrissarbeiten wird die Feldstraße halbseitig gesperrt sein.
Weitere Arbeiten wie Abdichtung der Kellerwand zum Nachbarn, Wärmedämmverbundsystem der nach dem Abbruch gewordenen Giebelwand und die Einfriedung des Grundstückes und damit die gesamte Baumaßnahme werden dann voraussichtlich bis Ende Juni 2019 erledigt sein.
Das sagt Ramona Timm-Bergs
Ramona Timm-Bergs, SPD-Ratsfrau und Oegerin, sieht dem Abriss des Oeger Schlösschens mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.
„Es ist natürlich sehr schade um das schöne Gebäude“, so Ramona Timm-Bergs. „Aber in Absprache mit dem Beigeordneten Thomas Grote mussten wir feststellen, dass das Gebäude in keinen Fördertopf mehr passt. Somit hat die Sicherheit, insbesondere die Sicherung des Schulweges, Vorrang.“