Hohenlimburg. Die Polizeiwache Hohenlimburg soll ab dem 1. September 2019 in den Nachtstunden geschlossen werden.

Die Polizeiwache Hohenlimburg soll ab dem 1. September 2019 in den Nachtstunden geschlossen werden! Diese Nachricht ist an Helmut Diegel (CDU) und an Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg) herangetragen worden. Wie diese Zeitung gleich mehrfach berichtete, verfolgt der Hagener Polizeipräsident Wolfgang Sprogies schon seit geraumer Zeit die Pläne, die Wache nur noch in den Zeit zwischen 6 Uhr und 22 Uhr mit einem Beamten zu besetzen; ergänzt durch eine Streifenwagen-Besatzung.

Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr soll dann nur noch der Streifenwagen in Hohenlimburg vor Ort sein. Sporadisch sollen die Beamten während ihrer Touren die Wache aufsuchen.

Gegen diese Pläne hatte sich der Hagener CDU-Politiker Helmut Diegel im Vorfeld der Landtagswahl 2017 entschieden ausgesprochen und im Falle eines CDU-Wahlsieges den Fortbestand der nächtlichen Wachenbesetzung versprochen. Und dabei hatte er auf den CDU-Innenminister gesetzt.

Herbert Reul hatte sich nach der Wahl und nach seiner Amtsübernahme jedoch geäußert, eine Anordnung, die Wache geöffnet zu halten, nicht an den Hagener Polizeipräsidenten erlassen zu wollen.

Gleichwohl war er am 9. Oktober 2018 zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Innere Sicherheit“ nach Hohenlimburg gekommen. An diesem Abend hatte ihm Frank Schmidt (BfHo) 4300 Unterschriften von Hohenlimburger Bürgern überreicht, die sich einen Fortbestand der Besetzung der Wache in den Nachtstunden wünschen. So war an diesem Abend auch die Option angesprochen worden, die nächtliche Besetzung der Wache durch Verwaltungsassistenten sicherzustellen, damit für die Bürger Hohenlimburgs rund um die Uhr ein Anlaufpunkt gewährleistet sei.

Hinzu kommt, dass die Stadt Hagen beschlossen hat, in den kommunalen Haushalt 2019 mehr als 1,4 Millionen Euro einzustellen, um die Polizeiwache zu modernisieren. Das Land soll sich, so die Vorstellung der Stadt, mit einem Baukostenzuschuss von ca. 240.000 Euro daran beteiligen. Denn nur ein Umbau, und damit verbunden eine höhere Sicherheit gegen Einbrecher, lässt eine Schließung in den Nachtstunden zu.

Im Gegenzug soll das Land NRW als Mieter den Mietvertrag für die Polizeiwache langfristig verlängern.

Unverständnis beim Steuerzahler

„Angesichts dieser Investition sollten die Steuern zahlenden Bürger auch erwarten dürfen, dass die Räume der Polizeiwache vollumgänglich genutzt werden“, schreiben Die-gel und Schmidt an Herbert Reul und hoffen im Kampf um den Erhalt der Wache in den Nachtstunden auf dessen Unterstützung.

Eine Anfrage an das Polizeipräsidium Hagen zu den konkreten Schließungsplänen der Wache in den Nachtstunden ab dem 1. September 2019 blieb unbeantwortet.