Hagen. . In einem Song droht Nuhsan C., dass er die Töchter der Geissens vergewaltigen und ermorden werde. Die Familie wehrt sich juristisch.
Wieder einmal hat der Hagener Nuhsan C. (25), bekannt als „Rapper Jigzaw“, seinen Mund ganz voll genommen. Doch diesmal gibt es richtig Ärger: In seinem Rapsong „Medusablick“ fällt er über Shania (14) und Davina Shakira (15) her, die Töchter der bekannten TV-Millionärsfamilie „Die Geissens“. Er bedroht die beiden jungen Mädchen aufs Übelste – mit ihrer Vergewaltigung und mit ihrer Ermordung.
Das Landgericht München hat deshalb auf der Stelle eine Einstweilige Verfügung erlassen: Acht Zeilen des Liedes dürfen nicht mehr öffentlich gemacht werden. Der Verkauf der aktuellen Jigzaw-CD wurde verboten, sie musste aus den Verkaufsregalen genommen und eingestampft werden. Dabei wurde auch gegen jeden Händler, der das verbotene Album im Internet anbot, einzeln juristisch vorgegangen.
Die verantwortlichen Beteiligten, der Hagener Rapper, sein Förderer Kollegah (der den Song im Duett mitsingt) und dessen Braunschweiger Label „Alpha Music Empire“, wollten die Angelegenheit nicht kommentieren. Sie haben nach kurzem Widerstand mittlerweile eine schriftliche Unterlassungserklärung abgegeben.
Niemand fühlt sich für Abschiebung zuständig
Noch immer bleibt unklar, ob die Ausländerbehörde in Hagen oder Osnabrück für die Abschiebung von Nuhsan C. zuständig ist. Im Rahmen seines Asylverfahrens war er Osnabrück zugewiesen worden. Die Städte bestreiten jeweils, zuständig zu sein und die Bezirksregierung hat den Fall noch nicht geklärt.
Die Jigzaw-CDs wurden zurückgerufen, das Video gelöscht. Der Song ist textlich bearbeitet auf allen Streaming-Portalen ausgetauscht worden.
In den gerichtlich untersagten Zeilen droht Jigzaw unter anderem lautstark an, er würde „Projektile und Leichen der Töchter der Geissens“ hinterlassen. Wenn ihr „Körper am Boden zerteilt ist, zieht die Spurensicherung Linien aus Kreise“. Der Anwalt der „schrecklich glamourösen Familie“, Dr. Andreas Boele (59): „Als meine Mandanten davon erfahren haben, waren sie angewidert und geschockt.“ Er betont: „Wir nehmen diese Zeilen sehr ernst. Mit dem Hintergrund des Rappers können wir nichts ausschließen.“
Bei der Staatsanwaltschaft München wurde ein Strafantrag wegen Beleidigung und Bedrohung gestellt. TV-Millionär Robert Geiss (54) und dessen Ehefrau Carmen (53) würden in jedem Fall verhindern wollen, dass ihre Töchter wegen der abartigen Textzeilen im Internet auch nur irgendwie behelligt würden. Rechtsanwalt Dr. Boele: „Wir werden weiterhin alle juristischen Register ziehen.“
Nächsten Donnerstag fällt Urteil
Derweil erwartet den Gaster-Rapper Nuhsan C. alias „Jigzaw“ am kommenden Donnerstag das Berufungsurteil wegen seiner blutigen Machetenattacke am Wilhelmsplatz.
Sollten weitere Beweisanträge das Strafverfahren bis ins nächste Jahr verzögern, könnte der Strafantrag der Geissens noch heftige Relevanz haben: „Jigzaw“ ist nämlich nur auf Kaution frei und muss sich „straffrei führen“.
Gegen diese richterliche Auflage könnte er mit seinem menschenverachtenden Textzeilen gegen die Töchter der Geissens verstoßen haben.