Berchum. . „Eigentlich habe ich gesagt, ich heirate nie einen Mann aus Berchum.“ Das sagte Magdalene Müller. Sie ist mit Heinrich nun 70 Jahre verheiratet.
„Etwa einmal in einem Vierteljahr haben wir in Hagen eine Gnadenhochzeit.“ Das hat Horst Wisotzki, Bürgermeister der Stadt Hagen, am gestrigen Tag beim Besuch von Magdalene und Heinrich Müller gesagt. Die beiden Ur-Berchumer sind bereits 70 Jahre verheiratet.
Gratulation aus Berlin vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier war bereits am Samstag in der Post bei Familie Müller. „Ich wusste gar nicht, dass sich das soweit herumgesprochen hat“, so Heinrich Müller, mit 97 Jahren ältestes Mitglied der Berchumer Kirchengemeinde.
Über Cousine kennengelernt
Heinrich hat seine Magdalene über seine Cousine Helga Haarmann kennengelernt, auch eine sehr gute Freundin seiner späteren Ehefrau. Am Heiligen Abend. Damals war es in Berchum üblich, dass man sich an diesem Feiertag gegenseitig ein paar Stunden besucht. „Mir ging es damals nicht so gut. Die beiden haben sich rührig um mich gekümmert“, erzählt Heinrich Müller. Und Magdalene Müller ergänzt: „Eigentlich habe ich gesagt, ich heirate nie einen Mann aus Berchum.“
Er hat verschiedene Stellen gehabt, unter anderem in der Nachbarschaft bei Ebbinghaus sowie bis zu seinem beruflichen Ausscheiden bei Siegfried Boecker in Hohenlimburg. Gattin Magdalene kümmerte sich um den Haushalt. Das große Hobby von beiden war der 1700 Quadratmeter große Garten. „Wir hatten einen Nutzgarten, aber auch viele Blumen“, sagt Magdalene Müller. Mittlerweile besitzen sie hinter ihrem Haus nur noch einen kleinen Garten. Ein Stück stellten sie damals den SV Berchum für den Bau eines Vereinsheims zur Verfügung, ein weiteres großes Stück Land der Stadt. Dort residiert heute die Freiwillige Feuerwehr.
Mittagessen schmeckt noch
Beide möchten so lange wie es geht in ihrem Haus an der Verbandsstraße wohnen bleiben. „So lange ich unser Mittagessen noch selber kochen kann“, so Magdalene Müller. Und ihr Ehemann ergänzt: „Es schmeckt immer noch.“
„Wir tragen unsere Trauringe übrigens immer noch“, sagt Magdalene Müller. Heinrich Müller hat ein gutes Rezept, dass die Ehe lange angehalten hat: „Immer zueinander halten, sich blind vertrauen und ehrlich sein. Und jeden Tag sagen, dass man sich liebt.“