Hagen. . Der festgefahrene Laster von der Hasper Talsperre ist nur eines von vielen Beispielen, wie Hagen mehr und mehr zur Abkürzungsstrecke wird.

Lastwagen und Hagen – das bleibt eines der Bauchschmerz-Themen in dieser Stadt. Tausende Lkw kürzen jeden Monat zwischen den drei Autobahnen A1, A45 und A46 über das Hagener Stadtgebiet ab, ohne hier einen Haltepunkt haben. Dazu kommt: Immer wieder geschehen Irrfahrten – wie am Mittwoch, als ein Lastwagen sich auf dem Rundweg der Hasper Talsperre festgefahren hatte und den Stausee dabei fast umrundet hatte. eine kuriose Hagener Verkehrschronik.

Der Fall an der Talsperre

Anruf bei der Spedition in Sachsen, deren Laster am Mittwoch auf dem Rundweg der Hasper Talsperre landete. Der Spediteur zeigt sich am Boden zerstört. Der Fahrer des Lasters sei ein erfahrener Mann. Das Navi habe ihm ganz einfach diesen falschen Weg, der in einer Sackgasse endet und für Lkw verboten ist, angezeigt. „Für uns ist das ein riesiger Geschäftsschaden. Da kommen jetzt Kosten von knapp 10.000 Euro auf uns zu“, sagt der Chef.

So hoch werde der Betrag nicht, signalisiert der ABS Abschlepp- und Bergeservice aus Hagen. „Wir werden weit darunter liegen“, sagt Chef Ingo Tillmann. Dass keine höheren Extrakosten entstünden, habe damit zu tun, dass das Unternehmen über das nötige Equipment verfüge. „Die größte Herausforderung war, dass keine Betriebsmittel in dem Wasserschutzgebiet auslaufen“, sagt Tillmann. Aus seiner Sicht sei der Einsatz hervorragend gelaufen.

Im vergangenen Mittwoch umrundet ein Laster aus Sachsen fast die gesamte Hasper Talsperre, ehe er sich festfährt und geborgen werden muss.
Im vergangenen Mittwoch umrundet ein Laster aus Sachsen fast die gesamte Hasper Talsperre, ehe er sich festfährt und geborgen werden muss.

Andere kuriose Irrfahrten

Hagen hatte zuletzt mehrere kuriose Irrfahrten erlebt. Vor fast genau einem Jahr fuhr sich ein Bus des Unternehmens „Flixbus“ in den Serpentinen des Rumscheider Weges fest. Die Höhenstraße im Süden ist eine der steilsten Strecken der Stadt und für Reisebusse nicht befahrbar. Der Bus war auf dem Weg von Frankfurt nach Rotterdam. Auch hier war die Firma ABS einen Tag lang mit der Bergung beschäftigt. Der Fahrer des Busses hatte die komplizierte Route gewählt, weil sein Navigationsgerät sie ihm angezeigt hatte, nach dem er wegen eines Staus auf der A 45 eine Alternativroute angefordert hatte.

Fraktionen bringen Antrag auf den Weg

Die Fraktionen von CDU, Hagen Aktiv und die FDP wollen den erheblichen Lkw-Durchgangsverkehr auf Hagener Stadtgebiet reduzieren. Sie haben einen Antrag auf den Weg gebracht, durch den die Stadtverwaltung beauftragt werden soll, ein wirksames Konzept zur deutlichen Reduzierung der Lkw-Abkürzungen zwischen den Autobahnen 1, 45 und 46 zu erstellen. Verkehrsverbote, Abschnittskontrollen, eine Messstelle für Stickoxide und die Ansprache abkürzender Speditionen sollen dazugehören.

Im Februar 2016 fuhr sich ein 40-Tonner in der Buntebachstraße fest, die auf den Goldberg hinauf führt und zu einem Waldweg wird. 450 Liter Diesel liefen ins Erdreich. Der Fahrer wollte eigentlich nach Hagen im Teutoburger Wald.

Im vergangenen Februar hatte sich ein Sattelzug aus Slowenien, offenbar ebenfalls fehlgeführt von seinem Navigationssystem, durch die Siedlung Baukloh in die Twittingstraße und dann in den schmalen Weg Am Distelstück geleitet, verirrt. Er steckte fest.

Fast zwölf Stunden dauerte die Bergung des Sattelschleppers von einer Straße, die für Fahrzeuge mit mehr als 2,8 Tonnen eigentlich gesperrt ist.