Lokalredakteur Mike Fiebig zur angespannten Personalsituation beim Allgemeinen Sozialen Dienst, der auch auf Kindeswohlgefährdungen blickt.

Fehlende Software für eine genaue Differenzierung der Fälle? Ein Allgemeiner Sozialer Dienst, der personell auf Kante genäht ist und immer wieder Neubesetzungen vornehmen muss? Fehlendes Finanzcontrolling für diesen hoch sensiblen Verwaltungsbereich? Als Zuhörer der gestrigen Ausschusssitzung konnte man sehr verwundert sein, auf welch wackeligen Beinen ein so sensibler Bereich wie der Allgemeine Soziale Dienst in Hagen steht.

Wir können uns als Nothaushaltskommune in so vielen Bereichen notgedrungen kaputt sparen. Das ist schmerzhaft, für viele unverständlich, aber letztlich auch alternativlos. Aber bitte: Der einzige Bereich, in dem wir es uns nicht leisten dürfen, personell, strukturell, inhaltlich und finanziell schlecht, lückenhaft, ohne Kontinuität oder Controlling aufgestellt zu sein, ist das Wohl unserer Kinder.

Kein Vorwurf an die Mitarbeiter des ASD, die unter den gegebenen Voraussetzungen ihre Arbeit machen. Das ist schwer und anstrengend genug. Die Folgen für die Zukunft von Kindern, die angesichts dieses Drucks und dieser Belastung durchs Raster fallen könnten, sind aber gravierend. Und wenn es nur ein einziges Kind wäre, dessen Wohl gefährdet ist und dem nicht zügig genug geholfen werden kann.

Man hat vermutlich viel zu lange gewartet, einen Restrukturierungsprozess einzuleiten. Wie gut, dass er jetzt beginnt . . . Mike Fiebig