Hagen. VW ist nicht dazu verpflichtet, Produkte vom Automobilzulieferer TWB zu beziehen. 320 Jobs sind in Hagen in Gefahr. Das sagt der Betriebsrat.
Der Volkswagen-Konzern kann nicht verpflichtet werden, über März 2019 hinaus Produkte vom Hagener Automobilzulieferer Prevent/TWB zu beziehen. Das hat erwartungsgemäß das Oberlandesgericht Düsseldorf am Mittwoch verkündet. Bereits vor der mündlichen Verhandlung Ende Oktober hatte der Richter diese Tendenz erkennen lassen.
Rund 320 Arbeitsplätze bei TWB sind nun akut gefährdet. Betriebsbedingte Kündigungen sind noch nicht ausgesprochen, damit wird aber in nächster Zeit gerechnet. Was die Situation für die Belegschaft noch weiter verschärft: Die Verhandlungen über einen Sozialplan zwischen dem TWB-Betriebsrat und dem Unternehmen sind vorerst gescheitert, die Einigungsstelle wurde angerufen.
Betriebsrat hält TBW-Angebote für Mitarbeiter für "unzureichend"
Nach Ansicht des Betriebsrats sind die Angebote von TWB zu Abfindungen für die betroffenen Mitarbeiter und eine Transfergesellschaft unzureichend. „TWB erzielt derzeit noch gute Gewinne, es gibt es mehr für die Betroffenen zu verteilen“, so Betriebsratsvorsitzender Orhan Aksu. TWB nahm am Mittwoch auf Anfrage noch keine Stellung.
TWB hatte immer zuverlässig und offensichtlich auch in guter Qualität an den Volkswagen-Konzern Teile für Rücksitzlehnen geliefert. Da die Prevent-Gruppe, zu der auch TWB gehört, sich mit dem Volkswagenkonzern zerstritten hatte, zählt dies aber offensichtlich nicht mehr. VW will generell nicht mehr mit Prevent-Firmen zusammenarbeiten.
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