Kabel. . Nach Aldi wird mit Penny ein zweiter Discounter die Filiale an der Schwerter Straße erneuern. Der Investor plant zudem die Eröffnung eines Cafés.

Der Penny-Markt an der Schwerter Straße wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Außerdem soll der Lebensmitteldiscounter um ein Café erweitert werden. Die Stadt hat inzwischen die Baugenehmigung für das Vorhaben erteilt, wie gestern in der Sitzung der Bezirksvertretung Nord bekannt wurde.

Das Penny-Gebäude befindet sich nicht im Besitz von Penny bzw. der Rewe-Gruppe, sondern gehört einem Investor aus Monheim. Die Verkaufsfläche wird durch den Neubau von 600 auf 800 Quadratmeter vergrößert, der Parkplatz soll 90 Kundenstellplätze erhalten. Das Café soll sich als Treffpunkt im Ort etablieren.

Nachbargrundstücke gekauft

„In Kabel gibt es bislang kein Café“, sagte Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt: „Ich denke deshalb, dass die Einwohner des Ortsteils diesem Projekt positiv gegenüber stehen werden.“

Penny machte am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung keine Angaben darüber, wann Abriss und Neubau über die Bühne gehen sollen. Der Investor hat mit zwei Grundstücksnachbarn Einigkeit über den Erwerb von deren Wohn- und Garagengebäuden erzielt, deren Flächen somit in das Neubauprojekt miteinbezogen werden können.

Gericht stimmt Aldi-Vergrößerung zu

Der unweit des Penny-Marktes auf der anderen Straßenseite gelegene Aldi-Markt wird bekanntlich ebenfalls abgerissen und neugebaut. Aldi hatte sich in einem langjährigen Rechtsstreit gegen die Stadt Hagen durchgesetzt, die großflächigen Einzelhandel eigentlich nur außerhalb der Ortszentren unterbinden möchte. Ein größerer Aldi, so die Befürchtung im Rathaus, könne das verträgliche Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe an der Schwerter Straße, wo drei weitere Discounter (Lidl, Penny, Netto), ein Hellweg-Baumarkt sowie die Firma Webac (ehemals Vogel & Schemmann) angesiedelt sind, zerstören.

Fahrrad-Shop im Hellweg-Baumarkt

Der Hellweg-Baumarkt an der Schwerter Straße wurde in diesem Jahr umgebaut und komplett modernisiert.

Außerdem soll im Baumarkt ein Fahrrad-Fachhandel eröffnet werden. Die Fahrradkette „B.O.C“ will eine Auswahl an Fahrrädern, E-Bikes und Zubehör sowie Bekleidung bieten.

Vor Gericht stimmte die Stadt jedoch zähneknirschend einem Vergleichsvorschlag zu, wonach Aldi seine Filiale vergrößern und elf Stellplätze anlegen darf. Andernfalls hätte der Discounter Schadenersatzansprüche wegen entgangenen Gewinns in einer Größenordnung von über 1 Million Euro geltend machen können. Diesem Risiko wollte sich die Stadt nicht aussetzen.

Kohaupt sieht Konkurrenz positiv

Der neue Aldi darf demnach sogar um 400 Quadratmeter (von 800 auf 1200 Quadratmeter) erweitert werden. Allerdings hat der Discounter bislang ebenfalls offen gelassen, wann er den Neubau in Angriff nimmt. Derzeit errichtet Aldi bekanntlich an der Boeler Straße eine neue Filiale; möglicherweise wird in Kabel mit dem Bau begonnen, sobald die Filiale im Schatten der Müllverbrennungsanlage eröffnet worden ist.

Der Konkurrenz, die sich die unmittelbar benachbarten Discounter in Kabel machen, gewinnt Bezirksbürgermeister Kohaupt einen positiven Aspekt ab: „Zum einen ist das Warenangebot sehr groß, zum anderen ist das gut für die Bevölkerung. Denn in Kabel wohnen viele ältere Menschen, die froh sind, dass sie sich fußläufig mit Lebensmitteln versorgen können.“