Emst. . Die Kinder auf Emst verkleiden sich als Gespenster, doch sie sammeln Lebensmittel für die Suppenküche. Die Grundschule unterstützt die Aktion.
Ein bisschen ist es eine Anti-Halloween-Aktion oder doch eine Alternative zum gebräuchlichen Halloween-Ablauf: Kinder und Eltern aus Emst werden am morgigen Mittwoch um die Häuser ziehen – aber nicht, um Süßes zu fordern. Vielmehr bitten sie um Spenden für die Hagener Suppenküche. „Das ist eine wunderbare Sache, manche Leute stellen uns tütenweise Lebensmittel und Hygieneartikel vor die Tür“, berichtet Jan Henschel, einer der Initiatoren.
Sternförmiges Ausschwärmen
Tatsächlich ist die erst 2013 ins Leben gerufene Sammlung Jahr um Jahr gewachsen. Morgen werden wahrscheinlich 30 Erwachsene und 50 Kinder auf Spendentour gehen. „Es beteiligen sich immer mehr Leute“, freut sich Kathrin Jetter, an deren Garage in der Max-Planck-Straße sich die Teilnehmer nachmittags zu einem Stück Kuchen treffen, um anschließend sternförmig auszuschwärmen und in Gruppen durch die Straßen zu ziehen.
Fünfmal pro Woche geöffnet
Die Suppenküche ist eine soziale Einrichtung und kümmert sich um Menschen, die finanziell nicht gut gestellt sind und mit gespendeten Lebensmitteln unterstützt werden.
Öffnungszeiten: montags, mittwochs, donnerstags, samstags 11.30 bis 13.30 Uhr, dienstags 8.30 bis 11 Uhr (Frühstück), freitags und sonntags geschlossen.
Mit dem irisch-amerikanischen Halloween-Brauch hat das Geschehen auf Emst zwar gemein, dass die Kinder sich in Gespenstermanier verkleiden und beim Klingeln an den Haustüren auch Süßigkeiten zugesteckt bekommen. Im Mittelpunkt steht allerdings die Sammlung für die Ärmsten der Gesellschaft, die tagtäglich an der Suppenküche anstehen, um etwas Warmes auf den Teller zu bekommen. „Ich mag die Bettelei für Süßigkeiten nicht“, lehnt nicht nur Kathrin Jetter den Halloween-Charakter nicht. „Von einem Päckchen Nudeln werden dagegen drei Menschen satt. Dafür wollen wir die Kinder sensibilisieren.“
Flugblätter im Briefkasten
Erstmals wird die Sammelaktion in diesem Jahr von der Grundschule Emst unterstützt. Im Offenen Ganztag (OGS) können noch heute und morgen jeweils bis 16 Uhr Spenden abgegeben werden. „Wir haben schon einige Kisten voller Lebensmittel erhalten“, sagt OGS-Leiterin Deli Müntefering, der es wichtig ist, dass die Schüler mit den Schattenseiten der Gesellschaft konfrontiert werden: „Sie sollen sehen, dass es wirkliche Not gibt. Und dass man Lebensmittel wertschätzen muss.“
Die Teilnehmer des ungewöhnlichen Umzugs haben ihre Route in den vergangenen Tagen bereits einmal absolviert und die Anlieger mit Flugblättern im Briefkasten auf die bevorstehende Sammlung hingewiesen. Im vergangenen Jahr kamen Waren im Wert von 4500 Euro zusammen, ergänzt von Geldspenden. „Davon haben wir Lebensmittel gekauft“, berichtet Kathrin Jetter, „aber auch Kartoffelgutscheine, die man bei der Genossenschaft einlösen kann.“
Auch im Schützenheim Bissingheim können am Mittwoch von 15 bis 20 Uhr Spenden abgegeben werden. Spender werden mit einer Suppe belohnt.