Breckerfeld. . Nirgendwo sonst im Ruhrgebiet wurden im Jahr 2017 so viele Wohnungen fertiggestellt wie in Breckerfeld. Dieser Trend setzt sich 2018 fort.
Nirgendwo im Ruhrgebiet sind im Jahr 2017 so viele Häuser und Wohnungen fertiggestellt worden wie in Breckerfeld. Zumindest, wenn man die Zahl auf jeweils 1000 Einwohner bezieht. Nach Angaben der Landesbausparkasse (LBS) liegt der sogenannte Bauindex in Breckerfeld bei 4,8. Damit liegt Breckerfeld auch im Vergleich zu den Nachbarstädten – Hagen 0,7, Ennepetal 1,5, Schalksmühle 1,2, Radevormwald 0,3 und Halver 0,1 – weit vorn.
Der Durchschnittliche Bauindex im Ruhrgebiet liegt bei 1,7, der landesweite bei 2,5. NRW-Spitzenreiter ist Nordkirchen mit einem Wert von 11,1. Im Sauer- und Siegerland liegt Freudenberg mit 5,6 im Ranking vorn.
Zahlen können schwanken
Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen sei, so die LBS, stets eine Momentaufnahme. „Sie kann von Jahr zu Jahr stark schwanken, weil nicht regelmäßig größere Baugebiete oder Bauprojekte auf den Markt kommen“, erklärt LBS-Gebietsleiter Jascha Volkenborn vom Kundencenter in Hagen. Die ausgewerteten Zahlen beruhen auf der amtlichen Statistiken von IT.NRW.
43 neue „Wohnungen“, davon 18 in Eigenheimen, sind 2017 fertiggestellt worden. Der Durchschnitt in der Hansestadt liegt nach Angaben der LBS in den vergangenen zehn Jahren bei 25 „Wohnungen“.
Maßgeblichen Anteil daran, dass Breckerfeld das Ruhrgebiets-Ranking sogar anführt, hat das Diakonische Werk. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Altenheim sind im Rahmen von Anbau und Sanierung dort allein 18 Wohnungen entstanden. „Sie sind 2017 fertig geworden, dann aber zunächst während der Umbauphase übergangsweise von Bewohnern des Altenheim genutzt worden“, erklärt Fabian Tigges, Sprecher der Diakonie. „Erst im September 2018 sind sie in die Vermietung gegangen.“ Einige der Wohnungen (Größen zwischen 45 und 61 Quadratmetern) sind noch frei.
Entwicklung setzt sich auch 2018 fort
Noch keinen Einfluss auf die aktuelle Statistik hat das gerade bezugsfertig gewordene Mehrfamilienhaus Am Bollwerk gegenüber der Grundschule. In dem nach allermodernsten Energiestandards vom Breckerfelder Architektenbüro Gerbothe und Siebert geplanten und gebauten Haus sind acht Wohnungen entstanden, die sich dann wiederum im Index für 2018 niederschlagen werden.
Zumindest was die Energieeffizienz angeht entsteht an der Wiedenhofstraße ein ähnliches Projekt. Auch hier planen Silvia Siebert und Peter Gerbothe. Bauherren sind Marco Reibert und Hannelore Reibert, die selbst in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem seit Jahrzehnten unbebauten Grundstück wohnen.
Vier barrierefreie Wohnungen (Größen zwischen 68 und 120 Quadratmeter) sollen hier vermutlich nach dem Winter entstehen. „Der Bedarf für solche Wohnungen ist in Breckerfeld durchaus vorhanden“, sagt Hannelore Reibert und erklärt mit Blick auf höchste Energiestandards: „Wir sehen das als Investition in die Zukunft.“