Hengstey. . Durch Investitionen in Millionenhöhe soll das Familien-Freibad in Hengstey zu einer der Hauptattraktionen des Seeparks aufgewertet werden.
Das Umfeld des Familienfreibades Hengstey soll durch eine Drei-Millionen-Investition aufgewertet und somit zu einem attraktiven Mosaikstein des künftigen Seeparks werden.
Finanzielle Hauptlast trägt die HVG
Von den drei Ausbauvarianten rund um das Hengstey-Freibad favorisiert der Aufsichtsrat ein mittleres Konzept mit bestem Kosten-Nutzen-Verhältnis mit einem Investitionsvolumen von knapp drei Millionen Euro.
Davon übernimmt die Stadt die Kosten für den Aussichtsturm in Höhe von 450.000 Euro.
Für die einzelnen Elemente wurden von den Experten folgende jährliche Umsatzpotenziale ermittelt: Hotel 27.800 Euro, Strandhaus 384.500 Euro und Beachclub 225.000 Euro.
Angesichts der erforderlichen Investitionen würde sich das jährliche Defizit der HVG um etwa 80.000 Euro erhöhen.
Der Aufsichtsrat der federführenden Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG) hat nach WP-Informationen ein Entwicklungskonzept (Entwurf liegt der Redaktion vor) wohlwollende zur Kenntnis genommen, das von der auf Freizeitattraktionen spezialisierten Beratungsgesellschaft „Profund Consult“ entwickelt wurde. Dieses sieht für das im Jahr 2000 sanierte Freibad unter anderem einen Beachclub am Seeufer, ein zeitgemäßes gastronomisches Konzept im Strandhaus sowie einen hölzernen Aussichtsturm mit Verbindungssteg in luftiger Höhe hinüber zum Strandhaus vor.
Impulsgeber für weitere Ideen
Politik und Verwaltung sind sich einig, dass das beliebte Familien-Freibad bei der schrittweisen Entwicklung des Freizeitreviers eine Schlüsselrolle spielen und damit zu einem wesentlichen Impulsgeber für weitere attraktive Ideen entlang der Uferregion zwischen Dortmunder Straße und Hengstey werden könnte.
Dabei warnen die Profund-Consult-Experten ausdrücklich davor, den Promenadenweg am See zugunsten einer Freibaderweiterung umzuleiten, um dort Schwimmen im Ruhrsee zu ermöglichen. Dies sei in einem nicht ausgebaggerten See mit dichtem Elodea-Bewuchs und vermotschter Uferregion kaum mehr zeitgemäß.
Stattdessen sollte dieses touristische Pfund für Spaziergänger und Radfahrer reserviert bleiben. Ergänzend könne, so der Tipp der Beratungsgesellschaft, durch eine Aussichtsplattform am Wasser ein attraktiver Anlaufpunkt in Höhe des Freibades geschaffen werden.
Daran angrenzend soll auf Kosten des Freibadgeländes direkt an der beliebten Flaniermeile ein klassischer Beachclub entstehen, der mit Cocktails und karibischen Klängen zum Verweilen einlädt. Diesem gegenüber, so der Konzeptentwurf, sei im Wasser auch ein Schwimmponton als kleine mobile Bühne vorstellbar. Von einem Badeboot im See raten die Projektentwickler angesichts der Investitionskosten von etwa 1,5 Millionen Euro sowie der anfallenden Folgekosten ausdrücklich ab.
Hotelbetten für Fahrradtouristen
Als Herzstück des Freizeitstandortes haben die Experten das bestehende Strandhaus ausgeguckt, das zwar über einen attraktiven Grundriss verfügt, jedoch optisch und konzeptionell seit Jahrzehnten stagniert. Daher soll die Immobilie zu einem zeitgemäßen, ganzjährig betriebenen Gastromagneten mit Eventflächen für Feierlichkeiten aller Art weiterentwickelt werden.
Dazu gehört auch, dass in der oberen Etage zehn Hotelzimmer eingerichtet werden sollen, in denen vorzugsweise Fahrradtouristen bezahlbare Übernachtungsmöglichkeiten finden.
Über einen hölzernen Steg zum Sonnendeck
Absolutes Filetstück des Strandhauses ist und bleibt die Terrasse im ersten Obergeschoss, die künftig loungeartig möbliert ganzjährige den Gästen Genuss pur bieten soll. Dieses Sonnendeck, so die Anregung der Beratungsgesellschaft, könnte über einen Steg, der über die Köpfe der Freibadgäste hinweg eine Verbindung zur Uferpromenade schafft, seine Kunden anlocken.