Im grünen Breckerfeld kann ich meinen Diesel bald umtauschen, in der Großstadt Hagen nicht. Das macht den Diesel-Wahnsinn deutlich.
Sagen wir mal, ich würde im schönen Breckerfeld mitten im Grünen wohnen. Ich würde im ebenfalls ländlichen Halver arbeiten. Und ich hätte einen Diesel, der noch gut läuft, aber dessen Stickstoffdioxid-Ausstoß schon bedenklich ist. Dann könnte ich in ein paar Wochen zu meinem Autohändler fahren und ihn nachrüsten lassen. Oder ich lasse mir gleich ein subventioniertes Angebot für einen Umtausch machen, und schon
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hätte ich ein neuen Diesel. Ich hätte Glück, weil ich im Ennepe-Ruhr-Kreis leben würde.
Nun wohne ich aber in Hagen mitten in der Stadt. Sagen wir mal, ich hätte auch hier einen Diesel, der zuviel Stickstoffdioxid ausstößt, und ich müsste ins ebenfalls dicht besiedelte Dortmund zur Arbeit fahren: Dann hätte ich Pech. Dann würde ich von gar nichts profitieren, was in Berlin beim Diesel-Gipfel beschlossen wurde. Denn ich hätte Pech, weil ich Hagen wohne.
Sie halten das für Wahnsinn? Dann haben wir etwas gemeinsam. Bei allem Verständnis, dass bei bundesweiten Regelungen Grenzen gezogen und Normen festgelegt werden: Was hier beschlossen wurde, kann ein normaler Mensch nicht verstehen: Im großen und größtenteils grünen EN-
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Kreis kann jeder betroffene Privatmann seinen Diesel umtauschen, weil der EN-Kreis an Bochum grenzt. Und Bochum liegt über der Grenze von 50 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter. Da sagt die Große Koalition: Auch die Bewohner des Nachbarkreises sollen profitieren. Hagen dagegen hat das Pech, mit 49 Mikrogramm hauchdünn unter der Grenze zu liegen und auch nicht an Bochum anzugrenzen.
Hier darf das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, die heimischen Abgeordneten (Herr Röspel, Frau Helling-Plahr übernehmen Sie!) müssen sich einmischen.