Wehringhausen. . Eine Fashion-Show mit grüner Mode veranstaltet Designer Prakash in Wehringhausen. Die Modenschau ist der Abschluss eines Projektes mit Kindern.
Es geht um Mode und Müll, besser gesagt um Müllvermeidung. Und es geht um Wertschätzung und Sensibilisierung. Heute Abend, Samstag, 6. Oktober, werden die Begriffe mit Leben gefüllt – bei der großen Modenschau „Made in Wehringhausen“.
Kinder mit Migrationshintergrund, die im Quartier leben und an Nachhaltigkeits-Workshops teilgenommen haben, und nationale und internationale Profi-Models laufen gemeinsam über den Laufsteg.
Neues Projekt „Made in Wehringhausen“
Die Idee stammt von Chandra Prakash Jha (Prakash), Designer und Inhaber des nachhaltigen Modelabels „Cocccon“. Der gebürtige Inder, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt und seine grüne Mode („Green Fashion“) schon auf der etablierten Modemesse „Fashion Week“ in Berlin präsentiert hat, engagiert sich seit Jahren im Stadtteil Wehringhausen.
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Sein neues Projekt: „Made in Wehringhausen“ besteht aus drei Workshops sowie einer finalen Modenschau. Insgesamt 50 Kinder haben an den Tagesworkshops, die im September im Kulturzentrum Pelmke veranstaltet wurden, teilgenommen.
Die Ergebnisse – T-Shirts verziert mit Tetrapack-Fransen, Kleider und Bustiers aus Tetrapack, Taschen aus Stoffresten – präsentieren die jungen Models ab 20 Uhr (Eingang ab 19 Uhr) in der Turnhalle der Emil-Schumacher-Schule.
Bedeutung von Ressourcen
Doch es geht Prakash um viel mehr als nur um Mode: „Es geht um den Schutz unserer Umwelt und darum, dass Kinder begreifen, wie wichtig Ressourcen sind.“
Beide Bereiche verknüpfen
Der Designer schmunzelt: „Wenn ich sage ,Ich mache ein Projekt über Mülltrennung’, kommt niemand. Sage ich aber, ,Ich mache ein Projekt über Mode’, dann melden sich viele an.“ Die Kunst, beide Bereiche geschickt zu verknüpfen, beherrscht der kreative Mann gut.
Die Kinder aus osteuropäischen Ländern, aus der Türkei und Afrika haben gemeinsam mit Prakash ihre eigene Mode designed. Sie haben Stoffstücke zusammengenäht, Milch- oder Apfelsafttüten aus Tetrapacks zerschnibbelt und aus alten Fahrradreifen Gürtel gebastelt.
„Wir haben aber auch darüber gesprochen, wie Müll vermieden werden kann, indem man zum Beispiel Milch in Flaschen kauft“, sagt Prakash. „Und wir haben gemeinsam gekocht und über gesunde Ernährung gesprochen.“
Gesellschaftliche Teilhabe
Das Kochen mit gesunden Nahrungsmitteln und das gemeinsame Essen bilden einen Baustein der Projekte, die den Kindern mit Migrationshintergrund auch eine Teilhabe an gesellschaftlichen Vorgängen ermöglichen sollen. „Wir haben nicht für, sondern mit den Kindern gekocht“, unterstreicht Prakash den Partizipationsgedanken. „Drei Übersetzer waren dabei und haben den Kindern in ihrer Landessprache alles erklärt und Fragen beantwortet.“
Aber zurück zur Verstrickung von Mode-Business und Umweltbewusstsein: Vor Ort wurde den Kindern das Prinzip des Upcyclen und Recyclen näher gebracht. Beim Upcyclen wird die Bedeutung des Ursprungsmaterials verändert und aufgewertet.
Ein Beispiel? Aus ausgedienten Kassettenbändern wird stylischer Schmuck gefertigt.
Beim Recyclen (Wiederverwertung) werden aus Plastikverpackungen wie PET-Flaschen neue Produkte geschaffen oder aus gebrauchter Baumwolle zum Beispiel Vorhänge gefertigt.
Professionelle Modenschau
Was dem Projektinitiator wichtig ist? „In den Workshops haben wir mit den Kindern nicht nur nachhaltige, sondern auch coole und schicke Garderobe entworfen. Glamour geht auch mit Müll. Und die Modenschau zum Abschluss ist absolut professionell aufgezogen.“
Mehr als 140 Gäste werden in der Siemensstraße 10 zum (schon ausverkauften) Umwelt-Event erwartet. Ein erfahrener Moderator führt durch die Veranstaltung, die mit der Kinder-Modenschau eröffnet wird.
Auch internationale Labels dabei
Im zweiten Teil der aufwändigen Show zeigen Profi-Models grüne Mode. Ein Dutzend Labels und Designer präsentieren dann auf dem Catwalk ihre Outfits, darunter auch internationale Labels aus den USA, aus Finnland und aus Spanien.