Breckerfeld. . So gut wie keine Nebenkosten sollen für die Mieter eines Mehrfamilienhauses in Breckerfeld anfallen. Es ist zumindest in NRW einzigartig.

Vielleicht bleibt da noch eine kleine Versorgungslücke. Eine klitzekleine. Für diesen Fall ist vorgesorgt, weil das jetzt bezugsfertige Mehrfamilienhaus am Bollwerk an die Leitungen der AVU angeschlossen ist. Das ist aber auch deshalb der Fall, weil es mehr liefern kann, als es bekommt. Strom zum Beispiel, der mit einer Photovoltaikanlage erzeugt wird.

Das ist aber längst nicht alles. Die Wärme entsteht fast 200 Meter unter der Erdoberfläche – Standard sind bei Erdwärme rund 80 Meter. Die 50 Zentimeter dicken Wände (28 Zentimeter davon umfasst die Dämmung) und die Fenster lassen nichts davon nach außen.

Gut für die Umwelt

Dazu kommen weitere Dinge, die der Umwelt gut tun – Ladestationen für Elektroautos in den Garagen zum Beispiel: „Um ehrlich zu sein – wir können nicht genau sagen, wie niedrig der Energiestandard unseres Hauses ist“, sagt Investor Stefan Ellinghaus, der gemeinsam mit seiner Frau Anna sowie Sabine von Heede und Eckhardt Fenner zur Gevelsberger Eigentümergemeinschaft zählt. „Es ist zumindest für Nordrhein-Westfalen einzigartig. Da gibt es einfach keine Vergleichswerte.“

Batterien im Keller speichern selbst gewonnenen Strom

Eingebunden in das Projekt ist auch die AVU, die die Solaranlage auf dem Dach betreibt.

Der Strom, der oben gewonnen wird, wird wiederum in riesigen Batterien, die sich im Kellergeschoss befinden, gespeichert und kann dann von den Eigentümern verbraucht werden.

Einen Wärmeenergiebedarf von 17 Kilowatt haben die Breckerfelder Architekten Silvia Siebert und Peter Gerbothe für den dreigeschossigen Bau nebst Keller hochgerechnet. Dahinter verbirgt sich ein „Standard 40plus“, den es zwar schon gibt, der aber erst in einigen Jahren zum Standard erklärt werden wird. „Die 17 KW sind ein theoretischer Wert“, wie Peter Gerbothe sagt, „aber er liegt unterhalb dessen, was für ein modernes Einfamilienhaus ausgewiesen wird.“ Das alles – so die Vorstellung der Investoren – soll dazu führen, dass so gut wie keine Nebenkosten für die Mieter des Gebäudes anfallen.

Acht Wohnungen im neuen Haus

Acht Wohneinheiten mit Größen zwischen 70 und 116 Quadratmetern bietet der Neubau. Zwischen 16 und 40 Quadratmeter groß sind die Terrassen, von denen die Mieter teilweise einen Blick auf die beiden Türme der Jakobuskirchen haben. Dabei sind die Einheiten so konzipiert, dass auch Menschen mit Einschränkungen zurechtkommen und Pflegepersonal sogar mit einziehen könnte.

Ein Fahrstuhl ist eingebaut, die Türen sind so breit, dass auch Rollstühle problemlos passieren können, die Badezimmer liegen direkt an den Schlafzimmern und sind behindertengerecht, die Zugänge wiederum so breit, dass sogar ein Krankenbett passieren könnte.