Hagen. . Hagen möchte von der Internationalen Gartenausstellung 2027 profitieren. Die Welche Projekte in der Stadt umgesetzt werden könnten.

Die Stadt Hagen möchte zu einem Teil der Internationalen Gartenaussstellung (IGA) im Jahr 2027 in der Metropolregion Ruhr werden. Diesen einhelligen Grundsatzbeschluss hat der Stadtentwicklungsausschuss gefasst und damit gleichzeitig beschlossen, in den kommenden zehn Jahren jeweils 31 873 Euro für das administrative Budget des Projektes zur Verfügung zu stellen – in Summe also knapp 320 000 Euro.

Abstimmungsgespräche mit Ruhr-Nachbarn laufen im November

Stadtbaurat Thomas Grothe trat im Stadtentwicklungsausschuss dem Eindruck entgegen, Hagen habe sich von den einstigen Partnern aus dem EN-Kreis im Rahmen des Prozesses abgenabelt. Vielmehr sei die Stadt Hagen bei der Entwicklung der Projektidee im Rahmen der Grüne-Infrastruktur-Bewerbung ein wenig vorgeprescht.

Diese Schritte würden jetzt von den Ruhr-Anrainern Wetter, Herdecke, Witten und Hattingen nachgeholt, um die Ergebnisse dann in einem gemeinsamen Abstimmungsgespräch im November zusammenzuführen.

„Das mittlere Ruhrtal steht bereits auf der Förderliste der Landesregierung“, versuchte Grothe die Sorge zu zerstreuen, Hagen könne mangels interkommunaler Zusammenarbeit erneut komplett leer ausgehen.

Und das nur fünf Tage nachdem die Stadt sich unter anderem wegen einer Steigerung des Jahresetats für den Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre um gerade einmal 6000 Euro für den Ausstieg aus der Gesellschaft ausgesprochen hat.

Internationale Gartenausstellung: Finanzierung der Projekte unsicher

Vor diesem Hintergrund stellte SPD-Ratsherr Werner König mahnend fest: „Wir operieren bei der IGA mit ungedeckten Schecks, denn wir wissen bis heute nicht, welche Projekte überhaupt realisiert werden.“ Mit den von den beteiligten Kommunen bereitgestellten Geldern wird nämlich lediglich das operative Geschäft, (Durchführungshaushalt) des IGA-Apparates finanziert. Kein einziger Cent steht bislang für die Investitionskosten der Projekte zur Verfügung.

Die Landesregierung hat im Juli per Kabinettsbeschluss zwar signalisiert, die IGA Metropole Ruhr 2027 unterstützen zu wollen. Dennoch weist der federführende Regionalverband Ruhr (RVR) ausdrücklich darauf hin, dass alle Kommunen ihren Anteil unabhängig davon zahlen, ob ihre Projekte, den Filter- und Qualifizierungsprozess überhaupt erfolgreich durchlaufen.

Seepark Hengstey steht im Blickpunkt

Dabei steht heute schon fest, dass Hagen keinesfalls zu den Hauptinvestitionsstandorten zählen wird. Diese finden sich vielmehr in Duisburg, Gelsenkirchen sowie in der Emscher-Region.

Hagen könnte höchstens auf einer nachgeordneten Ebene zum Zuge kommen, bei der es darum geht, städtebauliche, landschaftliche und touristische Projekte der Region weiterzuqualifizieren. Im Mittelpunkt steht dabei der Seepark Hengstey, der nach den Regionale- und Grüne-Infrastruktur-Förderpleiten mit Hilfe der IGA-Mittel jetzt tatsächlich weiterentwickelt werden soll.

Das sind weitere Projekte aus Hagen

Außerdem soll der Hohenhof als architektonisches Gesamtkunstwerk aus Gebäude und Gartenanlage nach historischem Vorbild neugestaltet sowie mit den Nachbargemeinden entlang der Ruhrseen das Radfahrangebot „Ruhrtal 8“ etabliert werden.

Den übrigen Projekten auf der Hagener Vorschlagsliste – Volme-Radweg, Ozean-Projekt, Ennepe-Radweg, Radweg Reichsbahntrasse, Grünzug Hesterhardt, Stadtgarten Hagen sowie Schloss Hohenlimburg – werden angesichts der Vielzahl an Vorschlägen aus den Kommunen und Kreisen im Rahmen der Priorisierung ohnehin kaum Realisierungschancen eingeräumt.