Hohenlimburg. . Die Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg klagen. „Das Schwarzangeln nimmt zu. Und die Schwarzangler werden immer aggressiver.“

Das so genannte „Schwarzangeln“ wird am heimischen Lenneufer immer mehr zum Problem. Darüber beklagen sich die Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg. Deren Mitglieder haben den Fischereischein erworben und dürfen im Gebiet zwischen Boele und Oeger Brücke angeln. Dafür zahlen sie auch.

Der Begriff „Schwarzangeln“ bezeichnet Personen, die ohne eine Berechtigung, einen Angelschein, am Lenneufer Fische fangen wollen. Wer den Fischfang ausüben möchte, benötigt dazu neben der Erlaubnis des Gewässereigentümers einen gültigen Fischereischein. Das Ablegen der Fischereiprüfung ist die Voraussetzung für den Erwerb eines Fischereischeines. Die Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg bieten hierzu zweimal im Jahr Vorbereitungskurse an.

Benjamin Klar, Pressewart der Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg, an einer vermüllten Stelle des Lenneufers.
Benjamin Klar, Pressewart der Angelfreunde Lenne-Hohenlimburg, an einer vermüllten Stelle des Lenneufers.

„Es nimmt immer mehr zu“, klagt Benjamin Klar, Pressewart der heimischen Angelfreunde. „Allerdings ist es in Herdecke ein noch größeres Problem als hier.“ Und Bernd Neugebauer, Vorsitzender der Angelfreunde, ergänzt: „Für den Erwerb einer Angelausrüstung braucht man keinen Fischereischein.“

Ordnungswidrigkeit oder Straftat

Als Fischereiaufseher werden fachkundige langjährige erfahrene Fischer über die Fischereivereine vorgeschlagen und durch die Stadt Hagen benannt – so natürlich auch Angler aus Hohenlimburg. Der Ortsverein stellt insgesamt 17 Fischereiaufseher. Diese beobachten und kontrollieren die Gewässer auf Hagener Stadtgebiet. Sie kontrollieren insbesondere, ob Angelscheine bzw. Fischereischeine vorliegen und gültig sind. „Bei Fehlverhalten oder Auffälligkeiten machen sie gegebenenfalls Mitteilung darüber an die Untere Fischereibehörde. Hier wird geprüft, ob eine Ordnungswidrigkeit vorliegt oder gar ein Straftatbestand“, sagt Clara Berwe, Sprecherin der Stadt Hagen.

„Aber Aufseher haben gegenüber den Schwarzanglern überhaupt kein Druckmittel. Außer, die Polizei zu rufen. Aber die Wache Hohenlimburg hat ja auch kaum Möglichkeiten“, sagt Benjamin Klar. Zudem haben die Hohenlimburger Angelfreunde festgestellt, dass die Schwarzangler zunehmend aggressiver werden. „Oft heißt es dann: ,Stellt euch nicht so an. Es gibt genug Fische in der Lenne’“, sagt Benjamin Klar weiter.

Aber Bernd Neugebauer weist darauf hin, dass die Angelfreunde Hohenlimburg ein Aneignungsrecht am Lenneufer haben. Was Wilderer nicht haben. „Es kann ja auch nicht jeder in den Wald gehen und einfach ein Reh schießen“, so Neugebauer. „Fische werden leider als minderwertig betrachtet. Aber Rehe und Fische zu wildern, ist beides nicht korrekt.“

47 Fischereiaufseher in Hagen

„Im Hagener Stadtgebiet gibt es 47 Fischereiaufseher“, so Clara Berwe. „Wer beim Angeln ohne Fischereischein erwischt wird, kann durch die Untere Fischereibehörde mit einem Bußgeld zwischen 25 Euro und 510 Euro bestraft werden.“