Hagen. . Luftbelastung auf dem Ring bleibt zu hoch. Die Hagener Verwaltung sieht keine gravierende Entlastung. Aber Grüne sind für einen Pilotversuch.

Die Diskussion um Tempo 30 auf einer der Hauptverkehrsachsen der Stadt hält an. Allerdings spricht sich die Verwaltung deutlich gegen eine Reduzierung der Geschwindigkeit an der Finanzamtsschlucht am Märkischen Ring aus.

Völlig anders sehen das zumindest die Grünen um Hans-Georg Panzer, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Mobilität: „Ich habe selten einen so eklatanten Unterschied zwischen den Statistiken gesehen und dem, was die Verwaltung in der Vorlage daraus folgert“, wettert Panzer gegen die Umweltexperten der Stadt Hagen: „Wir können die Emissionen um vier bis sieben Prozent senken. Eine Testphase ist politisch geboten.“

Weitaus skeptischer sehen das CDU- und SPD-Vertreter: „Ich sehe große Probleme bei den Verkehrsströmen und durch Staubildung“, so Jörg Klepper (CDU). Und auch SPD-Sprecher Werner König fürchtet um die Folgen: „Mir tun die Quartiere leid, durch die bei Staus der Ausweichverkehr rollt. Da provozieren wir am Remberg ein riesiges Problem, und erzielen am Märkischen Ring keinen Effekt.“ Und auch Umweltdezernent Thomas Huyeng äußerte Skepsis, dass bei Rückstaus überhaupt die Schadstoffbelastung sinke.

Keine einheitliche Linie

Unter dem Strich bleibt, dass es offenbar keine Lösung für das Schadstoffproblem gibt: Nachdem die Politik sich bereits vor der Sommerpause gegen eine Öffnung der Holzmüllerstraße für den fließenden Verkehr ausgesprochen hatte, folgt jetzt der Hinweis aus der Verwaltung, dass auch eine Tempo-30-Regelung auf diesem Abschnitt des Innenstadtrings zu keinerlei Verbesserungen führt. Damit hat die Stadt Hagen weiterhin keine Antwort auf die Frage, wie zwischen Emilienplatz und Rathausstraße die gesetzlich vorgeschriebene, maximale Stickstoffdioxidbelastung von 40 Mikrogramm/Kubikmeter auf dem Märkischen Ring einzuhalten wäre.

Druck bekommt die Stadt mit Hinweis auf den Luftreinhalteplan von der Bezirksregierung Arnsberg. „Allerdings gibt es auch dort verschiedene Abteilungen, die unterschiedlich argumentieren“, so Thomas Lichtenberg, stellvertretender Leiter des Ordnungsamts. „Während die Umweltabteilung auf die Einhaltung der Schadstoffwerte pocht, sieht die Verkehrsabteilung Tempo 30 auf einer Hauptverkehrsachse äußerst kritisch.“

Endgültig festgelegt haben sich die Politiker im Umweltausschuss noch nicht. Die Vorschläge der Verwaltung werden erneut diskutiert.