Hagen. Das Urteil belastet Hagener Eltern. Die Richter sind nicht auf das eingegangen, was die Kläger meinten, kommentiert unser Autor.

Das ging voll vor den Kopf vieler Eltern, die irgendwo zwischen 60.000 und 80.000 Euro brutto im Jahr verdienen und Kita-Beiträge von 400, 500 oder 600 Euro neben anderen Belastungen einfach zu hoch finden. Aus Sicht eines Beobachters der Verhandlung sind die Richter nicht auf das eingegangen, was Kläger Attila Tasli abschließend beschrieb: „Wir haben in Hagen an anderen Stellen noch viel Druck, den die Bürger zu spüren bekommen.“

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Richtig. In die Kombination aller Gebühren, die man berappen muss, passen die unverhältnismäßig hohen Kita-Beiträge einfach nicht rein. Und wenn man dann noch erlebt, wie in Nachbarkommunen gänzlich andere Satzungen gelten, glaubt man nicht mehr an Gerechtigkeit.

Das OVG hat eine Entscheidung gemäß der Gesetze getroffen. Aus dieser Sicht handelt die Stadt rechtmäßig. Aber Politik und Verwaltung müssen auch erkennen, dass die bürgerliche Basis in Hagen mehr und mehr den Glauben daran verliert, dass man es mit der Familienfreundlichkeit wirklich ernst meint. Wer den Kommunalwahlkampf 2020 gewinnen will, kommt nicht drumherum, dieses Thema mit einem Lösungsvorschlag zu besetzen.