Hagen. . Die Kinder der Goldberggrundschule in Hagen wurden am Donnerstag nicht nur vom Kollegium, sondern auch von der Polizei in Empfang genommen.

Für Neda Stevanovic (6) begann am Donnerstag ein neuer Lebensabschnitt. Das Mädchen aus der Innenstadt ist eines von rund 1470 Kindern aus Hagen, die gestern eingeschult wurden. Neda besucht die Grundschule Goldberg, wo sie nicht nur von Schülern und Lehrern, sondern auch von der Polizei in Empfang genommen wurde. Verkehrssicherheitsberater Thomas Dörl geleitete Neda auf den letzten Metern zu ihrer Lehranstalt. „Wir empfehlen aber auch den Eltern, ihre Kinder zumindest in den ersten Tagen noch zur Schule zu begleiten und sie auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen“, so Dörl.

Digitale Anzeige

Gerade in den ersten Wochen nach Schulbeginn will die Polizei, unterstützt von der Verkehrswacht, auch die Autofahrer dafür sensibilisieren, in der Nähe von Schulen besonders vorsichtig zu fahren. Per digitaler Anzeige und zugeschaltetem Smiley wurden Autofahrer gestern in Höhe der Goldbergschule über ihre Geschwindigkeit informiert. „Ich habe den Eindruck, dass es vielen Autofahrern ziemlich gleichgültig ist, ob sie zu schnell fahren“, so Helga Müller, Vorsitzende der Verkehrswacht: „Das ist der Egoismus, der sich in unserer Gesellschaft breit macht.“

2016 und 2017 jeweils sechs Schulwegunfälle

In Hagen gab es im vergangenen Jahr 67 Verkehrsunfälle mit Kindern, sechs davon geschahen auf dem Schulweg.

Im Jahr 2016 waren es 65 Unfälle, davon ebenfalls sechs auf dem Schulweg.

Insgesamt passierten in Hagen im vergangenen Jahr 8264 Verkehrsunfälle.

Alle Hagener Grundschulen werden in den kommenden Tagen von Dörl und seinen Kollegen Besuch erhalten, die Polizisten verteilen Informationsmaterial und sprechen mit den Kindern über die Gefahren des Schulwegs. Und die Aufklärungsarbeit macht sich bezahlt, im gesamten Jahr 2017 waren lediglich sechs Kinder auf dem Weg zur Schule in einen Verkehrsunfall verwickelt.

Besondere Aufmerksamkeit

Besondere Aufmerksamkeit sollten Autofahrer beim Vorbeifahren an haltenden Schulbussen walten lassen, da es kaum möglich ist, ein plötzlich auf die Straße laufendes Kind rechtzeitig zu bemerken. Beim Heranfahren an die Haltestelle dürfen Busse mit eingeschaltetem Warnblinklicht gar nicht überholt werden; erst wenn sie zum Stehen gekommen sind, darf der Autofahrer sie im Schritttempo passieren.

Fleißiges Üben

Die kleine Neda wird in den kommenden Monaten auf dem täglichen Schulweg von Mama oder Papa begleitet. „Wir haben in den vergangenen Wochen schon fleißig geübt“, berichtet Sanja Stevanovic: „Neda weiß, dass sie immer vorsichtig sein und sich vor dem Überqueren der Straße rechts und links absichern muss.“ Erst wenn sie den Weg sicher beherrscht, darf sie sich allein auf den Weg zur Schule machen.