Hagen. . Anna und Jörn Selent erlebten auf der indonesischen Ferieninsel Lombok eine Erdbeben-Katastrophe. Sie reagieren mit einer Spendenaktion.
Für den Hagener Jörn Selent und seine Frau Anna sind die schweren Erdbeben, die die indonesische Ferieninsel Lombok schon seit einem Monat erschüttern, mehr als nur eine Nachricht, die man 17 Flugstunden entfernt aufnimmt und am nächsten oder übernächsten Tag wieder vergessen hat.
Das Paar saß am 5. August in Lombok auf einer Terrasse, als die Erde so stark bebte, dass das herabfallende Dach des Hauses sie 30 Sekunden später getroffen hätte, wenn die beiden nicht rechtzeitig ins Haus geflüchtet wären.
Der Koch des Ferienhauses wurde Augenblicke später von genau diesem Dach erschlagen. Das Paar erlebte in den Folgestunden Nachbeben auf offenen Feldern und landete in einem Evakuierungsboot für Verletzte. Wir geben an dieser Stelle den Wortlaut der schrecklichen Ereignisse wieder, den das Paar im Rahmen einer Spendenaktion verfasst hat.
Beim Abendessen auf Lombok vom Erdbeben überrascht
„Am 5. August haben wir während unseres Abendessens das Erdbeben der Stärke 7,0 auf Lombok in seiner gesamten Kraft am eigenen Leib erfahren. Besteck, Teller und Gläser sprangen auf unserem Tisch hin und her und wir registrierten zum Glück sehr schnell, dass es sich um ein Erdbeben handelte“, erinnern sich Jörn und Anna. Sofort sprangen sie von ihren Stühlen auf und wollten von der Terrasse auf den Strand flüchten, als der Strom augenblicklich ausfiel und die Stärke des Erdbebens seinen Höhepunkt erreichte. „Wir sprangen einfach in die Dunkelheit, um uns vor dem Dach der Villa zu retten, welches keine 30 Sekunden später auf die Terrasse stürzte und alles unter sich begrub. Bei dem Versuch sich ins Freie zu retten, wurde der Koch, Made, von dem Dach erschlagen.“
Yani, die Hotelmanagerin, und ihr Team reagierten schnell, besorgten eine große Lampe sowie Wasser und Handtücher. Sie brachte die Touristen zu einem zentralen Sammelplatz im Inselinneren, auf dem die Hagener zahlreiche Nachbeben erlebten.
Zahlreiche Tote, Verletzte und Obdachlose
„Das Ausmaß der Erdbebenkatastrophe wurde uns dort erst so richtig bewusst, als wir die zahlreichen Toten, Verletzten, Obdachlosen und eingestürzten Häuser sahen. Das Leid und die erlebten Eindrücke lassen uns nicht los und wir möchten Yani ein Stück ihrer Hilfsbereitschaft zurückgeben.“ Dafür haben die Hagener im Internet die Aktion „www.yanishome“ ins Leben gerufen. 3000 Euro an Spenden sind bereits zusammengekommen. Das Geld leiten die Selents an Yani und die Betroffenen weiter.
Schweres Erdbeben auf Ferieninsel Lombok