Hagen. . Die Systemgastronomie wird immer beliebter. Das spüren auch diejenigen, die in Hagen ein solches Restaurant betreiben.

30 Prozent an Umsatz sind es mittlerweile, die laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) die Systemgastronomie in Restaurants, Cafés und Bars in Deutschland erzielt.

Unter Systemgastronomie versteht man hierbei standardisierte Gerichte und vereinheitlichte Organisationsstrukturen gastronomischer Betriebe.

5,1 Prozent Wachstumsplus

Burger King, McDonald’s, Vapiano, Backwerk, Extrablatt: Die Systemgastronomie ist laut Dehoga zu einem der wachstumsstärksten Segmente der Gastronomie geworden – mit 5,1 Prozent Wachstumsplus in 2017. Dies bedeutet, dass jeder dritte Euro, den Gaststätten umsetzen, die im Verband Dehoga zusammengeschlossen sind, mittlerweile im Bereich der Systemgastronomie gemacht wird.

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Im deutschsprachigen Raum zählen zu den ältesten Ketten die Marken Mövenpick (1948) und Wienerwald (1955). In den 1960er Jahren eröffnete das amerikanische Unternehmen Kentucky Fried Chicken sein erstes Restaurant in Deutschland. McDonald’s stieß im Jahr 1971 hinzu.

100 größte Franchise-Unternehmen

Zu den 100 größten Franchise-Unternehmen deutschlandweit, die auch in der Volmestadt ansässig sind, gehören McDonald’s (1. Platz im Deutschland-Ranking), Burger King (2. Platz), Nordsee (6. Platz), Vapiano (12. Platz), BackWerk (14. Platz), Hans im Glück (30. Platz), Hallo Pizza (34. Platz) Kamps (39. Platz), Ditsch (48. Platz) und Celona (54. Platz).

Das sagt Expertin Christina Steinbach zur Systemgastronomie

Dr. Christina Steinbach ist Ernährungswissenschaftlerin, Buchautorin und TV-Expertin
Dr. Christina Steinbach ist Ernährungswissenschaftlerin, Buchautorin und TV-Expertin © DRA

Der Begriff Systemgastronomie hat für viele einen negativen Beigeschmack. Dabei nutzen sehr viele Menschen diese Form von Gastronomie. Ob bei Mc Donalds, Hans im Glück, Extrablatt oder vielen anderen Anbietern.

Weil ich viel beruflich unterwegs bin, nutze ich bisweilen auch die Systemgastronomie – sicherlich aus dem Grund, aus dem viele andere es auch tun: Ich kenne die Speisen, egal, in welcher Stadt ich sie esse. Und ich kenne die Qualität, da durch den vereinheitlichten Einkauf der Produkte und die standardisierte Zubereitung der Speisen diese in der Regel immer gleich ist.

Live-Cooking schafft Transparenz

Die Systemgastronomie hat sich in den vergangen Jahren generell meiner Einschätzung nach positiv entwickelt. Die Auswahl an Speisen ist größer geworden. Sie setzen teilweisen auf eigene, selbst produzierte Speisen, wie etwa die Soßen bei „Hans im Glück“ oder die Nudeln bei Vapiano. Dort, bei Vapiano, wird ja auch quasi vor den Augen des Kunden gekocht. Das schafft Transparenz.

Generell muss man sich auch keine Sorgen um die Zutaten machen. In Sachen Ausweisung von Nährstoffen und Allergenen sind die Systemgastronomien eher die Vorreiter. Gerade durch die zentralen Strukturen schaffen sie eine detaillierte Ausweisung eher, als das Restaurant um die Ecke.

Kein Platz für individuelle Note

Generell spricht also gar nichts dagegen, auch die Systemgastronomien zu nutzen. Es ist – wie bei viele Ernährungsfrage – eine Frage der Dosierung. Was Systemgastronomien aber meist nicht bieten können, sind sehr individuelle Geschmacksnoten. Die Herstellung ist auf ein Massenpublikum ausgerichtet, das überall den gleiche Geschmack erwartet. Für eine individuelle Note eines Kochs ist da kein Platz. Deshalb darf man sich danach auch auf ein Essen in einem kleinen Restaurant freuen. Oder noch besser: selbst kochen.