Hagen-Mitte. . „Herzlich willkommen zu Hause, liebe Kollegen.“ Francis Hüsers begrüßte gestern die Mitarbeiter, die nach der Sommerpause wieder im Theater angerückt waren, sowie die neuen Ensemblemitglieder, die in der neuen Spielzeit vor und hinter der Bühne im Einsatz sein werden.
„Herzlich willkommen zu Hause, liebe Kollegen.“ Francis Hüsers begrüßte gestern die Mitarbeiter, die nach der Sommerpause wieder im Theater angerückt waren, sowie die neuen Ensemblemitglieder, die in der neuen Spielzeit vor und hinter der Bühne im Einsatz sein werden.
Hüsers erste „richtige“ Spielzeit in Hagen
Es ist die erste Spielzeit, die die Handschrift des neuen Intendanten tragen wird, „und ich bin gespannt, wie alles, was wir geplant haben, so wird.“
In den vergangenen Wochen sei er, Hüsers, häufig mit der Frage konfrontiert worden, ob das Programm der neuen Spielzeit nicht zu anspruchsvoll, zu wenig populär und zu wenig unterhaltend sei. Hüsers verneinte die Frage vehement und versprach: „Das Programm wird sehr gemischt sein. Noch bunter geht es meiner Ansicht nach nicht.“
Allein im Monat September liefe die rockige Undergroundparty „Take a walk on the wild side“ an, im Bereich Schauspiel werde die One-Woman-Show „Molly Bloom“ gezeigt und im Lutz der Theater-Rap „Fatboy“.
Einen gewissen Anspruch zu präsentieren, sei man dem Publikum im Übrigen schuldig. Das größte Kapital des Theaters seien die Mitarbeiter, „ihre hohe Qualität sieht man den Produktionen an“.
Jürgen Pottebaum hat das Theater verlassen
Jürgen Pottebaum hat das Hagener Theater verlassen. Der beliebte Marketingexperte und Moderator wird ab der kommenden Spielzeit an einer anderen Bühne beschäftigt sein. Seit 2007 war Pottebaum als Presse- und Öffentlichkeitsreferent im Stadttheater beschäftigt, im April 2009 wurde er zum Marketingleiter bestellt.
In diesem Bereich forcierte er den Einsatz der neuen Medien, besonders den Aufbau einer Internetpräsenz. Mit Sängerin Edeltraud Kwiatkowsi lud der gelernte Jurist über einige Jahre die Zuschauer zur Veranstaltung „Fünf-Uhr-Tee“ ein, hier fungierte er als Conférencier und Talkmaster, außerdem übernahm der Anfang-50-Jährige einige Male die Moderatorenrolle bei der Präsentation des neuen Spielplans.
2016 bewarb er sich um den Ende 2017 freiwerdenden Intendantenposten am Hagener Haus, zog dann aufgrund der von der Stadt angekündigten Zuschusskürzungen seine Kandidatur jedoch zurück.
Neue Marketingleiterin am Hagener Haus wird Yala Pierenkemper, 38, in Hessen geboren, derzeit in Düsseldorf lebend. Bis Sommer 2017 war sie am Landestheater Tübingen im Marketingbereich beschäftigt, dann ein Jahr lang selbstständig im Bereich Kulturmarketing für Bands und Einrichtungen.
„Doch das Theater hat mir zu sehr gefehlt“, sagt die 38-Jährige. „Marketing und Werbung kann man nur professionell machen, wenn man die Stadt gut kennt“, ist sich Yala Pierenkemper sicher und will sich daher auch in Kürze in Hagen niederlassen, „ich werde mir hier zumindest ein Zimmer nehmen“.
Das Theater in der Stadt sehr sichtbar zu machen sei einer ihrer Vorsätze für Hagen, „Theater muss sinnlich sein, man muss es überall sehen und spüren“.
Welche Marketingideen aus Tübingen sie sich auch für Hagen vorstellen kann? „In Tübingen haben wir etliche leerstehende Schaufenster in der Innenstadt okkupiert, um sie für unsere Werbezwecke zu nutzen. Das kam gut an.“
Elf neue Mitglieder
Elf neue Mitglieder aus den Bereichen Ballett, Musiktheater, Schauspiel, Dramaturgie, Orchester, Marketing und Werkstätten gehören ab sofort zum Team, ferner wurden zwei Bundesfreiwilligendienstler (Bufdis) und zwei Praktikanten begrüßt.
Kulturdezernentin Margarita Kaufmann bedankte sich nicht nur bei den Handwerkern, die das Theater während der spielzeitfreien Zeit „auf Vordermann“ gebracht haben, sondern versprach auch, sich in Sachen Sanierung der recht maroden Toiletten einzusetzen, denn „auch versteckte Orte müssen vorzeigbar sein.“
2000 Kulturförderer
Mehr als 2000 Kulturinteressierte engagieren sich unentgeltlich fürs Theater, „die Mitglieder des Theaterfördervereins, der Ballettfreunde, der Bürgerstiftung und der Volksbühne unterstützen das Haus und die Künstler mit viel Elan“, erinnerte Peter Born, Vorsitzender des Theaterfördervereins.
Sven Söhnchen, Vorsitzender des Theateraufsichtsrates und des Kulturausschusses, versicherte, dass er sich gern von Bürgern als „der Spinner aus dem Rathaus“ bezeichnen lassen würde, wenn er sich für Belange des Theaters einsetze. Auf Sonderveranstaltungen wie den wieder zum Leben erweckten Bühnenball und die Regenbogen-Gala (früher Aids-Gala) freue er sich besonders.
Übrigens: Ab der neuen Spielzeit sind die Konzertbusse nicht mehr kostenlos nutzbar. Für Hin- und Rückfahrt werden künftig wohl jeweils 1,50 Euro pro Person verlangt.
Der Shuttlebus, der am Samstag, 1. September, zwischen Theater (Auftaktfest) und Fernuni (Campusfest) pendelt, soll hingegen kostenlos sein.