Hagen. . Hagener, die das bekannte Schmerzmittel oder „Fastjekt“ benötigen, müssen sich derzeit geduldig zeigen. Es gibt spürbare Engpässe.

Lieferengpässe in Hagener Apotheken: Das bekannte Schmerzmittel Ibuprofen und das besonders in der Sommer- und Wespenzeit stark gefragte Allergiemittel „Fastjekt“ sind zu knapp geworden. Auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) häufen sich die Medikamente, die derzeit von Lieferengpässen betroffen sind.

Die Gründe für den Ibuprofen-Mangel seien vielseitig, sagt Pressesprecher Thomas Nonnast von BASF Deutschland im Gespräch mit der WESTFALENPOST. BASF ist eine von nur sechs großen Firmen weltweit, die den Wirkstoff der Ibuprofentabletten herstellen. „Ein Produktionswerk in Bishop, in den USA, liegt seit Anfang Juni still. Schuld ist eine technische Störung“, sagt Nonnast. Ob das allerdings der alleinige Grund für den Engpass ist, ist für Nonnast fraglich. Denn Ibuprofen sei doch schon seit längerer Zeit sehr gefragt.

Immer mehr Firmen-Fusionen

Doch seit der Stilllegung des Werks in den USA, haben auch die Hagener Apotheken mit dem Ibuprofen-Mangel zu kämpfen. „Seit ungefähr einem Monat haben wir Probleme, an Ibuprofen ranzukommen. Es werden nur noch geringe Mengen geliefert“, sagt Katharina Polaczek von der Hubertus-Apotheke. Ein Problem, das auch die Apothekerin Katharina Klaas aus der Einhorn-J-Apotheke in Eilpe beschäftigt. „Immer mehr Firmen schließen sich zusammen oder verlegen ihre Produktion ins Ausland. Wenn eine Firma nicht mehr produzieren kann, kann niemand diese Lücke schließen.“

Mangel mitten in der Wespenzeit

Ein Lieferengpass bedeutet jedoch nicht gleich, dass es den Wirkstoff gar nicht mehr gibt. Oft müssen Patienten auf das Medikament eines anderen Herstellers zurückgreifen. Das bedeutet aber auch zusätzlichen Aufwand für die Apotheken. „Wir müssen mit den Ärzten absprechen, welches Ersatzmedikament der Patient stattdessen nehmen kann – eine individuelle Beratung, wenn man so möchte“, sagt Klaas.

Engpass ausgerechnet in der Wespenzeit

Auch das Allergiemittel „Fastjekt“, das sich Allergiker bei Wespenstichen in den Oberschenkel spritzen, ist knapp. Und das ausgerechnet aktuell zur Wespenzeit. Klaas „Ich arbeite seit zwanzig Jahren als Apothekerin. Früher kam es nicht so häufig zu Lieferengpässen. Die kamen erst in den letzten drei bis vier Jahren vermehrt vor. Vor allem dann so, dass direkt ganze Wirkstoffe vergriffen sind.“