Hagen. In weißem Hemd ist Rapper Nuhsan C. am Mittwoch vor dem Hagener Landgericht erschienen. Dann provoziert er mit Aussagen über Hagen-Wehrinfhausen.

Nuhsan C. (25) erschien vor Gericht im Stehkragenhemd – blütenweiß. Ob er auch eine weiße Weste hat, muss jetzt das Landgericht klären.

In der Berufungsverhandlung vor der 8. Strafkammer will der als Rapper „Jigzaw“ bekannt gewordene Hagener seine Strafe zu dreieinhalb Jahren Gefängnis kippen. An seiner Heimatstadt lässt der großmäulige Angeklagte kein gutes Haar: „Hagen ist ein Loch, ich mag die Stadt nicht. Und Wehringhausen ist noch schlimmer.“

Die blutige Attacke am Hagener Wilhelmsplatz

Ob Nuhsan C. durch seine blutige Attacke am Wilhelmsplatz vielleicht auch selbst mit dazu beigetragen hat? Im Sommer 2017 schlitzte er dort einem jungen Polen (26), mit dem er in Streit geraten war, den rechten Oberarm auf: Das Fleisch wurde bis auf die Knochen abgeschält, zwei Arterien durchtrennt. Es bestand akute Lebensgefahr.

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Notärztin Birgit Schäler (57): „Das Massaker war deutlich zu sehen. Der Patient voller Blut, der ganze Rettungswagen voller Blut.“ Nuhsan C. hatte sich schnellstens vom Tatort entfernt. In seinem Rapper-Video heißt es später lapidar: „Dann zog ich die Machete und stand meinen Mann.“

Verteidiger erhebt schwere Vorwürfe

Verteidiger Dr. Christof Miseré (Köln) erhob schwere Vorwürfe: Die Einrichtung eines Sondergerichts im Landgerichts-Foyer sei weder erforderlich, noch sinnvoll. Dies sei ein normaler Strafprozess, kein Kriegsverbrecher-Tribunal.

Richter Dieter Krause reagierte scharf: „Gegen die Bezeichnung als Sondergericht würde ich mich stark verwehren.“