Hohenlimburg. . Lars Lienen gehört zu den herausragenden Schauspielern der Schlossspiele. Heuer wirkt er als Gerichtsrat Walter beim „Zerbrochenen Krug“ mit.
Im vergangenen Jahr verzückte Lars Lienen als Albin bei den 63. Hohenlimburger Schlossspielen in der Komödie „Ein Käfig voller Narren“ die Besucher. Auch in diesem Jahr gehört der 42-jährige in dem Kleist-Klassiker „Der zerbrochene Krug“ zum Ensemble. Premiere ist am Freitag, 24. August, um 20 Uhr. Karten: 0231 / 917-2290 oder 02331 / 6958845.
Mussten Sie lange überlegen, um Schlossspielleiter Dario Weberg die Zusage zu geben, auch in diesem Jahr mitzuspielen?
Lars Lienen: Da musste ich überhaupt nicht überlegen. Über die Anfrage habe ich mich nämlich riesig gefreut. Es ist in Hohenlimburg immer so schön, dass sich für mich die Frage gar nicht stellte, ob ich mitspiele.
Welche Rolle hat Ihnen Dario Weberg zugedacht? Und wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Die Rolle ist komplett anders als meine Rolle im Vorjahr, ich spiele den Gerichtsrat Walter. Er reist an, niemand kennt ihn, er verrät wenig, da muss man sich als Schauspieler auf die Suche machen nach der Persönlichkeit. Wer ist dieser Mensch, wie gibt man ihm Profil? Aber es finden sich viele Hinweise. Kleist ist da sehr dankbar.
Sind Sie der Typ der Klassiker, wie in diesem Jahr die Kleist-Komödie bevorzugt, oder mögen Sie eher moderne Stücke?
Ich mag Klassiker, tatsächlich aber lieber moderne Stücke. Im besten Fall stellen sich moderne Bühnenautoren Fragen der modernen Zeit und aktuellen Fragestellungen. Genau das sollte Theater leisten.
Sie betreiben in Erkrath mit dem „Nero“ ein eigenes kleines Theater. Passt die Schlossspiel-Zeit in die Sommerpause oder haben Sie bewusst bei Ihrer Programmgestaltung auf die Schlossspiele 2018 Rücksicht genommen?
Wir haben aktuell die klassische Sommerpause und deshalb im Juli und im August geschlossen. Wir proben für die Premiere im September. Das koordiniert sich ganz prima mit den Schlossspielen.
Ihre Schlossspiel-Premiere haben Sie im Jahr 2015 mit der Hexenjagd im Lindenhof gefeiert; der Käfig voller Narren lief im Jahr 2017 im Schlosshof. Nun spielen Sie im Schlossgarten. Stellt jeder Spielort eine besondere Herausforderung dar - oder spielt das für die Schauspieler eine untergeordnete Rolle?
Wir haben gestern bei den Proben genau darüber gesprochen. Ich kenne den Garten von den vorherigen Schlossspielen. Man arrangiert sich als Schauspieler mit dem Spielort. Ich finde diese Lösung jedoch schade, gerade weil die Zuschauer umziehen müssen. Der Schlosshof ist nämlich eine tolle Kulisse.
Sind die Querelen und die nicht unverborgen gebliebenen Konflikte mit dem Fürstenhaus ein Thema? Oder konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die Probenarbeit?
Während der Probenarbeit konzentriert man sich auf das Stück. Es gilt, dem Publikum eine tolle Produktion zu bieten, an der es Spaß hat. Die Scharmützel mit dem Fürstenhaus, die sich über das ganze Jahr erstrecken, sind immer ein Thema. Sogar in Düsseldorf. Wir Schauspieler habe völliges Unverständnis dafür, das eine solch etablierte Institution ständig vom Fürsten torpediert werden muss.
Was zeichnet das Schlossspiel-Ensemble in diesem Jahr aus?
Wir sind eine gute Mischung aus dem althergebrachten Ensemble und neuen Mitgliedern. Man kennt sich und kann großartig miteinander spielen. Toll ist, dass ein Kollege wie Stefan Schröder, der in diesem Jahr nicht mitspielt, bei den Proben vorbeikommt und uns hinter den Kulissen als Teil des Teams unterstützt.
Worauf dürfen sich die Besucher bei der Premiere und den folgenden Veranstaltungen freuen?
Auf eine tolle Mischung: Theaterklassiker trifft witzige Komödie.