Boelerheide. . In Hagener Parks gilt seit Juli gilt ein Grillverbot in Hagens. Um den Kontrolldruck hoch zu halten, schiebt das Ordnungsamt Zusatzschichten.

Während die Sommerhitze über Hagen brüllt, schiebt der städtische Ordnungsdienst (SOD) Sonderschichten. Seit Mitte Juli gilt striktes Grillverbot in Hagens Grünanlagen.

Und diejenigen, die es weiter missachten, dürfen sich nur über eine kurze Gnadenfrist freuen. Zwei Wochen lang leistet der SOD trotz deutlicher Verbotsschilder noch geduldige Aufklärungsarbeit und belässt es bei gelben Karten. Danach wird ein Verwarngeld von bis zu 50 Euro fällig.

So sieht es aus, wenn die Grill-Feten im Hameckepark beendet sind.
So sieht es aus, wenn die Grill-Feten im Hameckepark beendet sind. © Florian Reuter

Grill-Horden kommen meistens nach Feierabend

Mitte Mai hatte unsere Zeitung zuletzt darüber berichtet, dass das Verbot kommen wird und auch thematisiert, dass die Gefahr besteht, dass es sich als Witz entpuppen könnte. Denn: Die Grill-Horden strömen eigentlich erst dann in die Parks, wenn die Kollegen des Ordnungsamtes Feierabend machen. Wozu also ein Verbot, das eh niemand kontrollieren kann?

Die befürchtete Perspektive: Der Ha­meckepark, wo Mittwochabend ab 20 Uhr der Muschelsalat stattfinden wird, wird zum Beispiel weiter genauso saumäßig aussehen wie zuletzt: überquellende Mülleimer, wild über die Wiesen geschmissene Essens- und Grillreste und zusätzlich Brandrückstände von Grills, die einfach ausgeschüttet oder auf die Rasenfläche gestellt wurden.

Endlich eine Handhabe

Doch Thomas Lichtenberg, stellvertretender Leiter des Hagener Ordnungsamtes, hält entschieden dagegen: „Wir haben endlich einen Ansatz.“ Bislang hätten die wilden Grill-Zusammenkünfte nur im Hinblick auf mögliche Gefahren kontrolliert werden können, erklärt Lichtenberg. Soll heißen: Nur, wenn irgendwo schon Glut die Wiesen verkokelten oder es zu starken Verschmutzungen (die man ja auch erstmal selbst beobachtet haben musste) kam, konnte der Ordnungsdienst die Grill-Runden auflösen. „Jetzt geht das aber sofort“, sagt Lichtenberg, „jetzt ist eine direkte Handhabe da.“

Einer der zahlreichen Brandflecken auf der Wiese der Grünanlage.
Einer der zahlreichen Brandflecken auf der Wiese der Grünanlage. © Florian Reuter

Zweiwöchige Schonfrist vorgesehen

Zwei Wochen lang leisten die Stadt-Ordnungsdienstler (zwölf gibt es davon für ganz Hagen) noch Aufklärungsarbeit. „Wir wollen den Menschen zunächst noch die Gelegenheit geben, sich auf das Verbot einzustellen. Vielleicht hat noch nicht jeder von dem Verbot gehört oder die Schilder gesehen“, so Lichtenberg. Nur am vergangenen Sonntag wurden schon acht Verbote im Hameckepark erteilt.

Grundsätzlich, so erklärte es der Wirtschaftsbetrieb Hagen noch im Mai, halte man die Anzahl der Mülleimer (rund 20 Stück) im Hameckepark für ausreichend. Mehr Behältnisse würden nichts bringen, wenn die Menschen ihren Dreck sowieso nicht hinein werfen würden.

Gebietsordnung der Stadt geändert

Für das Grillverbot ist die Gebietsordnung der Stadt Hagen geändert worden. Verboten ist das Grillen nun im Hameckepark, Volkspark, Volmepark, auf öffentlichen Spiel- und Bolzplätzen sowie auf Hundefreilaufflächen. Eingeschränkte Erlaubnis gibt es aber auch: Das Grillen soll auf Grünanlagen gestattet sein, wenn für die Umgebung keine Brandgefahren bestehen, geeignetes Grillgerät verwendet wird und lediglich handelsübliche Brennstoffe eingesetzt werden.