Hagen-Mitte. . Beim Muschelsalat stand Weltmusik auf dem Programm. Die Musiker aus La Réunion trotzten der Hitze. Anders als ein Teil der sonstigen Stammgäste.

Sie sind die Hitze gewohnt, die Musiker aus La Réunion, einer Insel im Indischen Ozean. Anders als das im Grunde sehr treue Muschelsalat-Publikum, das im Volkspark nur ausgedünnt erschien. Anscheinend schien vielen der sonstigen Stammgäste die Schwüle, die auch den Abend beherrschte, zu heftig gewesen zu sein.

Einige Hunderte Besucher fanden dennoch den Weg vor die Konzertmuschel. Dort wurde auf der Bühne „die zweite Runde Odyssee“ ausgerufen. Mit knapp halbstündiger Verspätung trat die sechsköpfige Band „Pachibaba“ im Volkspark auf.

Rufe ins Publikum

Die sich erst vor knapp drei Jahren gegründete Combo spielte Musik aus Afrika, aus der Karibik und aus der Metropole Paris.

Doch das Open-Air-Konzert der vier Musiker aus La Réunion und den beiden Musikern aus Paris musste erst in Schwung kommen; anfangs musste der Leadsänger mit Rufen ins Publikum wie „Kommt näher zur Bühne, ich will euren Vibe spüren“ die Stimmung auflockern.

Doch als er später lauthals „Seid ihr heiß? – Hagen!“ ins Mikro schrie, waren die Gäste tatsächlich aufgetaut.

Anfangs sehr laut Die Musiker von „Pachibaba“ zeigen an Schlagzeug, Akkordeon und Piano ihr Talent. Außerdem haben sie ein traditionelles Holzbrett (Kayembe) im Gepäck. Foto: Michael Kleinrensing

Apropos laut: Wenige Minuten nach Beginn des Konzertes verlagerten etliche Zuschauer ihren Standort. Grund: In Nähe der Bühne war es brüllend-laut. Dann wurde von den Technikern (wenn auch nur ein wenig) an den Reglern reguliert und die Lautstärke war erträglicher.

„Wir laden nicht Justin Timberlake oder Helene Fischer zu unseren Odyssee-Konzerten ein – uns interessieren Musiker, die lokal verwurzelt und authentisch sind“, erklärte Francis Gay, Musik-Chef von Funkhaus Europa, sein Verständnis von Weltmusik dem Hagener Publikum. Und „Pachibaba“ sei dafür ein Paradebeispiel.

Die Musiker sangen kreolische Liebeslieder, afrikanische Klagelieder, Afrobeat-Songs und zeigten ihr Können an Akkordeon, Piano und Drums. Besonders das traditionelle Instrument „Kayembe“ trieb den Rhythmus ordentlich an. Die mit Körnern gefüllten Holzbretter würden, so Francis Gay, das Rauschen des Meeres assoziieren.

>>>SO GEHT’S WEITER

  • Das letzte der drei Weltmusik-Konzerte findet am kommenden Mittwoch, 1. August, um 19.30 Uhr im Volkspark statt. Dann tritt die sechsköpfige Band „Il Civetto & Saba“ in der Konzertmuschel auf. Die jungen Musiker leben in Berlin und haben sich 2010 als Straßenband gegründet.
  • Bei ihrem Auftritt präsentiert die Gruppe einen frechen Sprachmix aus Spanisch, arabisch, französisch, Jiddisch und Deutsch.
  • Der Eintritt ist wie immer frei.