Selbecke. . Die Geschwindigkeit eines Ventilators betsimmen oder einen Erdbebensimulator konstruieren – mit Legosteinen und Computern können Kinder das.

Das Spielen mit den guten, alten Legosteinen hat sicher schon so manchem Kind die spätere Laufbahn als Ingenieur oder Techniker vorgezeichnet. Mittlerweile hat sich Lego selbst überholt, längst lassen sich die Bauklötze mit Computertechnologie kombinieren. Eines aber ist geblieben: „Lego eignet sich hervorragend dazu, Kinder schon in frühem Alter für technische Themen zu begeistern“, berichtet Tharsika Sivalingam, Projektkoordinatorin des zdi-Netzwerks Technik Mark.

Im Freilichtmuseum veranstaltet das Technikzentrum deshalb in dieser Woche einen Lego-Workshop für Grundschüler, bei dem Roboter bzw. kleine Maschinen gebaut und mittels eines Computers programmiert werden können. Nachdem sie sich zunächst an einem Ventilator versucht haben, dessen Umlaufgeschwindigkeit sie selbst bestimmen dürfen, entwerfen die Kinder einen Erdbebensimulator und probieren, mit welcher Stärke die elektrischen Bauteile zum Rütteln gebracht werden müssen, um kleine Lego-Häuser zum Einsturz zu bringen. „Zu Hause spiele ich auch mit Lego“, berichtet Liliya Habrichi (9): „Ich habe einen großen Korb mit Steinchen. Aber meine Eltern sagen, dass ich erst programmieren darf, wenn ich in die fünfte Klasse komme.“

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Kindgerechte Sprache

Zum Bau des Erdbebensimulators, eines Lastenfahrzeugs oder einer Forschungssonde müssen die Kinder denn auch keine hohe Programmierlogik beherrschen. Vielmehr werden ihnen am PC die Bauteile vorgestellt, die sie benötigen, um das gewünschte Objekt zusammenzustellen.

Förderung des MINT-Nachwuchses

zdi steht für „Zukunft durch Innovation.NRW“ und ist mit über 3800 Partnern aus Wirtschaft, Schule und Hochschule die größte Gemeinschaftsoffensive in Deutschland zur Förderung des MINT-Nachwuchses.

Das zdi-Netzwerk Technik Mark ist ein Geschäftsbereich der gemeinnützigen Technikzen­trum Südwestfalen GmbH.

Mit Hilfe dieser kindgerechten Computersprache können sie selbst bestimmen, was geschehen soll, etwa dass ein Affe mit den Armen winkt oder ein Flugzeug zum Start ansetzt. „Das ist richtig spannend“, so Projektkoordinatorin Sivalingam: „Die Kinder können neue Aktionen erfinden und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.“

Keine Berührungsängste

Beim zdi-Netzwerk baut man darauf, dass Kinder noch keine Berührungsängste kennen und vor allem Mädchen mit Lego ganz unvoreingenommen an technische Aufgabenstellungen herangeführt werden können. In Berufen aus dem klassischen MINT-Spektrum (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) böten sich jungen Menschen zahlreiche Möglichkeiten, Karriere zu machen, betont Sivalingam: „Leider fehlt vielen Schulen die entsprechende Ausstattung, zumal diese auch recht teuer ist.“ Das zdi-Netzwerk stellt für den Unterricht deshalb kostenfreie Verleihsysteme zur Verfügung, die u. a. 3-D-Drucker und humanoide Roboter enthalten.

Auch die Firma Lego ist am Ball. Ihre Education-Reihe ist speziell für den Unterricht entwickelt worden und enthält Materialien für Lehrer und Schüler.