Breckerfeld. . Tim Eitzert arbeitet bei der Stadt Breckerfeld und engagiert sich in etlichen Vereinen. Der 28-Jährige hat uns seine Lieblingsplätze gezeigt.
„Ich finde es schön, wenn ich sonntags fürs Brötchen holen eine Stunde brauche, weil ich mich verquatscht habe“, sagt Tim Eitzert. Während andere Zeitgenossen durch den Alltag hetzen, nimmt er sich Zeit, um Freundschaften zu pflegen und Kontakte zu knüpfen.
Tim Eitzert ist Mitarbeiter bei der Stadt Breckerfeld und ein bisschen „das Mädchen für alles“. Oder „der Mann für alle Fälle“.
Tim Eitzert lacht, „ja, irgendwie stimmt das schon. Aber ich finde es gut, dass ich für viele Sachen zuständig bin und mich – beruflich wie privat – in Vereinen engagiere.“ Apropos Beruf und Privatleben: „Das kann und will ich nicht trennen. Vieles geht ineinander über“, sagt der 28-Jährige.
Mehrere Lieblingsplätze
Wir gehen gemeinsam durch „seine Stadt“, zu Plätzen, die ihm wichtig sind. „Ich habe keinen ausgesprochenen Lieblingsplatz. Ich bin dort gern, wo sich die Vereine treffen.“
Wir passieren das Hotel Böving, „das ist ein gutes Beispiel, denn hier treffen sich etliche Vereine“. Ebenso wie in der Gaststätte Haus Mähler, im Vereinsheim auf der Sportanlage oder in der TuS Geschäftsstelle. In einer Kleinstadt wie Breckerfeld mit knapp 9000 Einwohnern seien die Menschen auf ein gut funktionierendes Vereinsleben angewiesen, „das ist in einer Großstadt bestimmt anders“.
In Breckerfeld gibt es kein Stadttheater und kein großes Museum, statt dessen ein Bürgertheater und ein Heimatmuseum – beides wird ehrenamtlich betrieben.
Schön begrünter Platz
Wir setzen uns auf die Bank an der Denkmalstraße. Auf dem kleinen, schön begrünten Platz stehen historische Bronzefiguren. „Das ist der Eingang zu unserer Haupteinkaufsstraße. Für mich auch eine neuralgische Stelle, schließlich kümmere ich mich im Bereich Stadtmarketing ja auch um unseren Einzelhandel.“
Tim Eitzerts Stelle bei der Stadt Breckerfeld gliedert sich in drei Teilgebiete: Er ist im IT-Bereich als Systemadministrator im Einsatz, Personalsachbearbeiter und fürs Stadtmarketing zuständig. „Auch wenn das jetzt vielleicht etwas aufgesetzt klingt, aber Stadtmarketing ist für mich mehr als ein Job. Man kann es als Beruf machen oder leben“, sagt der 28-Jährige.
Und fügt an: „Zum Glück ist mein Job total abwechslungsreich; einen anderen könnte ich mir kaum vorstellen.“
Einziges Problem sei, dass er sich oft für einen Tag Sachen vornehme, diese jedoch nicht schaffe, weil 100 andere Dinge dazwischen kämen.
Gut funktionierendes Netzwerk
Themenwechsel: Ehrenamt. „Ich kann einfach nicht nein sagen. Aber es macht ja auch Spaß“, sagt Eitzert Angefangen hat sein Engagement im Stenografenverein. „Dort bin ich seit 2007 Jugendleiter, nehme an Sitzungen teil, organisiere Weihnachtsfeiern und Jahresfahrten wie im letzten Jahr zum Musical Tarzan. In diesem Advent soll es in einen Kletterwald gehen.“
Außerdem ist er beim Turn - und Skiklub (TuS) Breckerfeld Geschäftsführer und Pressewart der Skiabteilung, „ja, ehrenamtliches Engagement zieht Kreise“.
Mit im Boot
Bei vielen Aktivitäten und Entscheidungen mit im Boot zu sitzen, gefällt Tim Eitzert, „und mittlerweile sind die Vereine untereinander super vernetzt“. Beispiele: Bei der Museumsnacht im Juni hätten viele Akteure an einem Strang gezogen. Oder die Idee zum Gipfelkreuz für Breckerfeld: „Stadtmarketing, Heimatverein, Bürgerstiftung und Museumsverein haben sich zur Gruppe ,Bock auf Breckerfeld’ zusammengeschlossen, um das Projekt zu realisieren“, unterstreicht Tim Eitzert.
Ob er jemals darüber nachgedacht habe, Breckerfeld zu verlassen? „Nein“, sagt Tim Eitzert mit fester Stimme, „wenn man will, kann man ja raus. Dafür muss man nicht wegziehen.“
Mit dem Wohnmobil nach Schweden
Genau wie seine Lebenspartnerin Anna-Lena (sie ist Lehrerin in Halver) sei er in Breckerfeld aufgewachsen. Natürlich bräuchten sie mal Tapetenwechsel, „dann fahren wir zum Skilaufen nach Österreich. Oder in Kürze mit dem Wohnmobil nach Schweden“.
Wir überqueren die Frankfurter Straße, steuern einen weiteren Lieblingsplatz von Tim Eitzert an. In der Bäckerei Arnold – für viele Hansestädter die gute Stube Breckerfelds – begrüßt uns freundlich-überrascht Mitarbeiterin Marion Stepuschin.
„Ich komme häufig morgens her und hol’ mir ein belegtes Brötchen“, erzählt der 28-Jährige. Doch an diesem Nachmittag steht ihm eher der Sinn nach Spritzkuchen. „Ich kann doch nicht nein sagen“, lacht der gut gelaunte „Mann für alle Fälle“.
>>>HINTERGRUND
- Tim Eitzert hat 2006 seine Ausbildung bei der Stadt Breckerfeld begonnen, seitdem ist er im Rathaus beschäftigt und hat in den letzten Jahren einige Fortbildungen absolviert.