Hagen. . Der Masterplan Mobilität soll Hagen den Weg zu Fördertöpfen ebnen. Der Rat hat ihn jetzt einstimmig verabschiedet.

Die Hagener Politik hat sich gestern einstimmig für den „Masterplan für nachhaltige und emissionsfreie Mobilität“ ausgesprochen. Sowohl Stadtentwicklungs- als auch Umweltausschuss und schließlich in einer Sondersitzung der Rat verabschiedeten den Plan des Büros „Pricewaterhouse Coopers“ (PWC).

„Dabei geht es nicht darum, jede einzelne Maßnahme umzusetzen“, stellte Umweltdezernent Thomas Huyeng fest. „Wir entscheiden hier über einen Rahmen, der uns hilft, künftig Fördertöpfe zu erschließen. In einem nächsten Schritt wird es für die Stadt darum gehen, Prioritäten zu setzen.“

62 Prozent Autoverkehr in Hagen

Die Gutachter machten deutlich, dass es angesichts von 62 Prozent Pkw-Anteil (und nur drei Prozent Radverkehr) am Verkehr in Hagen durchaus reichlich Luft nach oben gibt. Als Zielmarke ist in der Expertise eine Marke von 50 Prozent im Jahr 2035 festgeschrieben. „Aber“, so erklärte Maximilian Rohs von PWC der Politik, „eine Mobilitätswende kann man nicht von oben herab verordnen. Sie muss von den Bürgern einer Stadt

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gelebt werden.“

Dafür aber braucht es Maßnahmen. Die wichtigsten aus Sicht der Gutachter:
Eine intelligente Vernetzung verschiedener Verkehrsangebote über eine zentrale App, über die sich auch Busse bezahlen lassen.
Die Vermeidung von Lkw-Abkürzungs-Verkehren.
Eine Stärkung des Radverkehrs. Und zwar so, dass die Menschen per Rad ihre Ziele sicher und komfortabel erreichen können.Eine Elektrifizierung der städtischen Fahrzeugflotte.
Ein Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs.Neue Liefersysteme für Geschäfte und Firmen in der Stadt.

Den PWC-Entwurf befürworten sämtliche Fraktionen. „Für einen Ausbau des ÖPNV haben wir uns schon vor einem Jahr ausgesprochen“, so SPD-Ratsherr Jörg Meier mit einem Seitenhieb: „Wir haben jetzt die Hoffnung, dass es auch der Letzte hier verstanden hat.“

Als „guten Einstieg“ beschrieb Jörg Klepper den Masterplan. „Erste Maßnahmen sollten wir jetzt zügig ergreifen.“ Den Autoverkehr um zwölf Punkte zu reduzieren, bezeichnete Grünen-Vertreter Hans-Georg Panzer als „Herkulesaufgabe“.

Immerhin: Einen ersten Förderantrag will die Stadt in der Sommerpause stellen. „Es geht um eine Ampelsteuerung, die sich nach dem tatsächlichen Bedarf richtet“, so Baudezernent Thomas Grothe. Voraussetzung ist allerdings ein „vertretbarer Eigenanteil“ für die Stadt, der nicht mehr als 100 000 Euro betragen soll.