Hagen. . Das Thema Essen hat in Hagen gewaltige Dimensionen. Wir widmen uns ihnen in 39 Folgen in unserer Sommerserie. Hier gibt es schon mal Fakten.

Das Thema ist riesig. Nicht etwa, weil die Stadtredaktion es für ihre Sommerserie ausgewählt hat. Nein, das Thema „Essen“ hat gewaltige Dimensionen. Es betrifft jeden von uns Tag für Tag. Addiert man allein den Pro-Kopf-Verbrauch der Lebensmittel, die oben in der Grafik aufgeführt sind, dann werden in Hagen – rechnet man die Eier hinzu – mehr als 85 Millionen Kilogramm pro Jahr verbraucht.

Sie müssen produziert, transportiert, verarbeitet und gegessen werden. All diesen Facetten widmen wir uns in 39 Folgen unserer Serie „So isst Hagen“. Ab der Montagsausgabe gibt es täglich eine Schwerpunktseite zum Thema. Und heute schon Fakten:

Der Gastronomie-Mix macht’s

570 Gastronomiebetriebe gibt es laut Stadtverwaltung in ganz Hagen. Dazu gehören alle Gaststätten, Imbissbetriebe und Cafés. In den vergangenen Jahren gab es in der Summe auch keine großen Veränderungen.

Aber wie muss sich die Gas­tronomie entwickeln? Stephanie Erben von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) sagt: „Ein Mix aus traditionellen Gaststätten und trendigen Modellen wie Hans im Glück und aus bodenständigen und Deluxe-Angeboten wie Hohoffs ist wichtig. Zudem eine attraktive Außengastronomie So wird man allen Zielgruppen gerecht.“

Die Konzentration im Lebensmittelhandel nimmt zu

392 Geschäfte , die Lebensmittel anbieten, gab es laut Einzelhandelskonzept 2016 in Hagen. Und zwar mit einer Verkaufsfläche von 74 440 Qua­dratmetern. Sieben Jahre zuvor waren es nur rund 600 Quadratmeter mehr – bei 475 Betrieben. „Rund 20 Prozent weniger bei ungefähr gleicher Verkaufsfläche – daran ist schon ein Trend zur Konzentration abzulesen“, sagt Stephanie Erben. Sprich: Den klassischen kleinen Laden um die Ecke gibt es nicht mehr unbedingt. Allerdings haben sich Alternativen entwickelt:

So gibt es in Hagen auch noch 117 Kioske , die verpackte Lebensmitteln verkaufen. Von denen haben aber 17 zusätzlich den Handel mit frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse angemeldet.Zudem verkaufen auch 31 von insgesamt 42 Tankstellen in Hagen Lebensmittel.

Und nicht zu vergessen: 148 Bäckereien und Backshops sind in Hagen angemeldet. Das Fazit der Expertin Stephanie Erben: „Im Bereich Lebensmittel haben wir eine Zentralitätsrate von 101. Hagen kann sich mit seinen Geschäften gut selbst versorgen.“

Großer Bedarf an Arbeitskräften

1157 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gibt es in Hagen in der Gastronomie – davon 876 in Restaurants, Kneipen, Cafés, Eissalons und ähnlichem und 281 bei Caterern. „Das ist ein deutlicher Anstieg um ein Drittel in den letzten vier Jahren“, rechnet Ulrich Brauer, Sprecher der Arbeitsagentur vor. Besonders bei den Caterern ist die Zahl sprunghaft angestiegen: Um 274,7 Prozent.

Und auch die Nahrungsmittelindustrie und das Lebensmittehandwerk stellen trotz des Wegzugs der Brandt-Zwieback-Produktion und dem Ende anderer Firmen 495 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Der Bedarf an Kräften in der Gastronomie ist groß: Aktuell sind 25 Stellen als Koch (plus sieben Azubi-Stellen) in Hagen unbesetzt. Auch Restaurant- (23 offene Stellen) und Hotelfachleute (11 offene Stellen) werden gesucht. Genauso wie Bäcker- und Fleischer-Azubis.