Breckerfeld. . Bürgermeister Dahlhaus will eine Resolution verabschieden lassen, um gegenüber dem Land die Bedeutung einer Umgehung zu unterstreichen.

Drei Beschlüsse, ein bisschen Streit um ein gescheitertes Flurbereinigungsverfahren an der Glör, aber schließlich dreimal Einstimmigkeit im Rat. Was den Lärm im Ortskern betrifft, was die Entwicklung an der Glörtalsperre angeht und was die Ausstattung von Grundschülern aus den Außenbereichen mit Schokotickets angeht, sind sich die Fraktionen im Rat der Stadt Breckerfeld einig.

12 000 Euro hat das Gutachten der Firma LK Argus aus Kassel die Stadt Breckerfeld gekostet. Und dabei, so empfinden es Politiker, keine Ergebnisse hervorgebracht, von denen man bislang noch nichts gewusst habe. Weil aber die Europäische Union vorschreibt, dass auch kleine kreisangehörige Kommunen einen Lärmaktionsplan aufstellen müssen, kam auch Breckerfeld nicht umhin, externen Sachverstand hinzuzuziehen. Ergebnis: Im Ortskern ist es zu laut.

Teure Expertise

Immerhin: Die teure Expertise kann ein weiterer Baustein hin zu einer Ortsumgehung sein. Dass dieses Millionenprojekt, das das Land finanzieren müsste, die einzig sinnvolle Lösung ist – auch darüber besteht vor Ort Einigkeit. Erst recht, wenn man wie Rainer Giesel (CDU) befürchtet, dass sich die Situation durch die Maut auf der Bundesstraße 54 noch verschlimmern wird: „Die Lkw werden in Meinerzhagen von der Autobahn verdrängt und fahren dann über die L 528.“ Uli Ferron (FDP) bringt auf den Punkt, was alle denken: „Eigentlich ist unerträglich, was die Bürger ertragen müssen.“

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Bis eine Umgehungsstraße Wirklichkeit werden kann, werden noch tausende Laster durch den Ortskern donnern. Bürgermeister An­dré Dahlhaus wird vor diesem Hintergrund das Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW suchen. Er will erörtern, welche Maßnahmen (Tempokontrollen, Smiley-Tafeln, Flüsterasphalt, Piktogramme) sich kurzfristig umsetzen lassen. Daneben, so der Bürgermeister, soll im Herbst möglichst einstimmig eine Resolution verabschiedet werden, um gegenüber dem Land noch einmal die Bedeutung einer Umgehung zu unterstreichen.

Giesel kritisiert Ferron

Fest steht seit Dienstag auch: Die Stadt Breckerfeld wird in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 293 500 Euro für die Entwicklung an der Glörtalsperre ausgeben. Der große Teil – 262 000 Euro – sind für die Sanierung der Zufahrtsstraße zum Parkplatz und den Weg zur Jugendherberge vorgesehen.

Vor diesem Hintergrund übte Rainer Giesel erneut heftige Kritik am Scheitern des Flurbereinigungsverfahrens, in dessen Rahmen der Straßenbau durch Fördermittel komplett hätte finanziert werden können. Verantwortlich macht er dafür Uli Ferron, Ratsherr und damals Vorstand der Teilnehmergesellschaft, der Vertretung der Flächenbesitzer. Der wiederum wies die Vorwürfe zurück.

Unterstützung für Schüler aus Außenbereichen

Keinen Streit gab es um den Beschluss, Grundschülern und Familien aus den Außenbereichen, in denen die Linien 570 und 571 verkehren, in Sachen Tickets zu unterstützen. Die Stadt übernimmt den Eigenanteil, die Eltern müssen lediglich einen Restbetrag von 3 Euro pro Kind bezahlen. Bei 98 Schülern fallen somit Kosten in Höhe von 55 147 Euro an.

Bislang hatten einige Kinder das sogenannte Youngticket erhalten, das nun nicht mehr angeboten wird. Durch die Änderung spart die Stadt knapp 2600 Euro pro Jahr.