Hagen. . Die Hagener Banken empfehlen, sich frühzeitig um die Urlaubskasse zu kümmern. Ein Mix aus Bargeld und Kartenzahlung bietet größte Flexibilität.
Wen es in den bevorstehenden Ferienwochen ins benachbarte Ausland zieht, hat’s beim Griff ins Portemonnaie meist leicht: Egal ob in Dänemark, Polen, Österreich, Holland, Belgien, Frankreich, Italien oder Spanien – überall lassen sich die anstehenden Ausgaben in Euro begleichen.
Schweiz-, Türkei-, England-, Kroatien- und natürliche auch sämtliche Übersee-Touristen müssen sich hingegen Gedanken machen, wie sie es mit Franken, Lira, Pfund, Kuna oder sonstwas halten. Schon in Deutschland Bargeld tauschen? Alles mit Kreditkarte bezahlen oder reicht die normale EC-Karte? Wo funktioniert bereits „Mobile Payment“ per Smartphone? Und welche Gebühren fallen dabei an?
Rechtzeitig informieren
Alles Fragen, die sich kaum pauschal beantworten lassen. „Wir empfehlen daher, sich in Zweifelsfällen rechtzeitig zu informieren“, raten Thorsten Irmer und Silke Weidenheimer, Unternehmenssprecher bei der Sparkasse Hagen/Herdecke sowie bei der Märkischen Bank, unisono. Die Bankberater in den Filialen können auch die aktuellen Informationen zu den Möglichkeiten in dem jeweiligen Reiseland liefern.
Wann vorbestellen?
Grundsätzlich gilt: Selbst gängige Sorten wie britische Pfund, russische Rubel oder US-Dollar sind in den Filialen der Hagener Kreditinstitute heute nicht mehr vorrätig. Wer allerdings bis 15 Uhr in der Hauptstelle der Sparkasse eine schnell verfügbare Währung bestellt, kann das Geld bereits am nächsten Tag dort abholen. Bei der Märkischen Bank klappt dieser Service sogar noch bis 17 Uhr in sämtlichen Dependancen im Stadtgebiet.
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Wer ganz sicher gehen will, sollte jedoch lieber fünf Werktage vor der Abreise das Urlaubsgeld bestellen, damit es garantiert pünktlich zur Verfügung steht. Gesonderte Gebühren fallen für diese Dienstleistung nicht an, der entstehende Aufwand ist bereits in den Umtauschkurs eingepreist. Ein Extra-Bonus wird lediglich fällig, wenn die Umtauschsumme unter 100 Euro liegt – für Kleinbeträge berechnet die zuliefernde Landesbank für ihren Mühen einen Aufschlag.
Wo vorbestellen?
Natürlich kann – neben dem Besuch beim Bankberater des Vertrauens – die gewünschte Urlaubswährung auch telefonisch oder online bei den jeweiligen Kreditinstituten geordert werden. „Die bestellten Sorten werden den Kunden über unseren Partner ,Reisebank’ dann innerhalb weniger Tage direkt an den gewünschten Ort geliefert – zum Beispiel nach Hause oder ins Büro“, wirbt Silke Weidenheimer für diese besonders komfortable Variante, die während der Urlaubsvorbereitung gar keine Hektik aufkommen lasse.
Ansonsten empfehlen Sparkasse und Märkische Bank, lieber bloß mit einem Handbestand zu reisen. Das sei vor allem sicherer. Bargeld lasse sich dann an den meisten Zielorten im Ausland auch bequem mit der Karte besorgen.
Wie läuft der Rücktausch?
Wichtig ist zudem, genau zu überlegen, wie viel Fremdwährung man von der Reise wieder mit nach Hause bringt. „Sortenankäufe unter 50 Euro werden von uns nicht mehr angenommen“, betont Sparkassen-Sprecher Irmer und spricht dabei genau die gleiche Sprache wie seine Kollegin von der Märkischen Bank. Also: Entweder alles Bargeld im Reiseland ausgeben oder so viel zurückbringen, dass das heimische Kreditinstitut sich auch tatsächlich um den Rücktausch bemüht.
Was spricht für Bargeld?
Die Mitnahme von Bargeld in fremder Währung hat durchaus Vorteile: Es ist flexibel einsetzbar im Restaurant oder bei der Taxi-Fahrt. Dabei besteht keine Abhängigkeit von Händlertechnik oder Geldautomaten, und außer dem Kaufpreis fallen keine weiteren Gebühren an.
Doch Vorsicht: Bei Diebstahl entsteht Totalverlust. Daher der Tipp von den Profis: Gerade für kleine Beträge, beispielsweise im Café, lohnen sich Barzahlungen. Beim bargeldlosen Bezahlen können Gebühren entstehen, die eventuell nicht im Verhältnis zum gezahlten Preis der Ware stehen.
Was kann die Bank-Karte?
Mit der Karte können die Reisenden in vielen Ländern der Welt bargeldlos bezahlen oder an Automaten Geld abheben. Bei Diebstahl entsteht nach sofortiger Sperrung kein Geldverlust und das Abheben von fremder Währung an Geldautomaten am Urlaubsort ist meist günstiger als Bargeld zu tauschen.
Aber: Gebühren fürs Geldabheben im europäischen Ausland können variieren und Geldautomaten sind nicht in allen Ländern flächendeckend verfügbar. Zudem der Tipp: Wenige größere Summen abheben, statt vieler kleiner. Wer dann das Bargeld auf die Mitreisenden verteilt und einen Teil im Hotel deponiert, schützt sich zusätzlich vor Diebstahl.
Was kann die Kreditkarte?
Man kann weltweit Bargeld am Automaten abheben und größere Summen, wie zum Beispiel für einen Mietwagen, bequem bezahlen. Oft bestehen Möglichkeiten auf Vergünstigung, Cash-Back oder Bonuspunkte. Aber auch Kreditkarten bringen Nachteile mit sich: Wie bei der Nutzung der normalen Kontokarte können Gebühren für Geldabhebungen im europäischen Ausland variieren.
Auch muss eingeplant werden, dass Geldautomaten nicht in allen Ländern flächendeckend zur Verfügung stehen. Und durch die monatliche Abrechnung, hat man vielleicht weniger Kontrolle und läuft dadurch Gefahr, mehr Geld auszugeben, als einem lieb ist.
Klappt „Mobile Payment“?
Das Bezahlen mit Smartphone und Tablet bietet enorme Flexibilität. So ist das Zahlen von Flug- sowie Bahntickets bereits etabliert, und immer mehr Händler oder Dienstleister ermöglichen mobiles Bezahlen. „Mobile Payment“ ist jedoch nur in wenigen Ländern in den Alltag integriert und bei Verlust des Handys ist man zahlungsunfähig.
Tipp: Das bequeme Zahlen mit dem Smartphone erfordert Sicherheitsmaßnahmen. Man sollte das Handy immer mit einer PIN sperren, damit Fremde es nicht bedienen können.