Hagen. . Die Telekom will die Unternehmen des Lennetals an ihr Hochgeschwindigkeitsnetz bringen. Kollidiert das mit den Plänen der Hagen-Agentur?

Das lässt aufhorchen bei der Hagen-Agentur, wo alle Fäden des Breitbandausbaus in Hagen aktuell zusammenlaufen: Die Telekom bietet den Unternehmen im Gewerbegebiet Lennetal die Chance, sich kostenlos an ihr Gigabit-Hochgeschwindigkeitsnetz anschließen zu lassen. „Wenn sich bis zum 15. Juli 2018 rund 30 Prozent der dort ansässigen Firmen für einen Glasfaseranschluss der Telekom entscheiden, wird das Gewerbegebiet in 2019 ausgebaut. Zudem erhalten die Firmen den Einbau des Gigabit-Anschlusses ohne zusätzliche Kosten“, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Das sorgt für Verwunderung bei der Hagen-Agentur. Denn: Hagen hat bereits einen vorläufigen Bescheid zur Förderung des Ausbaus all seiner weißen Flecken im Stadtgebiet vorliegen. 21,4 Millionen Euro (jeweils zur Hälfte von Bund und Land) stehen dafür zur Verfügung. „Wir sind gerade mit mehreren Mitarbeitern dabei, die Ausschreibungen zu erstellen“, sagt Hagen-Agentur-Chef Michael Ellinghaus.

Eine Mammut-Aufgabe, denn es geht um etliche, einzelne Straßenzüge, Plätze oder Gewerbegebiete. Ellinghaus: „Auch Teile des Lennetals sind dabei. Wir wissen noch nicht, was das Vorhaben der Telekom nun mit unseren Ausbauplänen und unserer Förderung macht.“ Unklar ist demnach also, ob einfach nur die Fördersumme sinken würde, weil die Telekom Teile des Hagener Gesamtvorhabens abnehmen würde oder ob der gesamte Förderantrag neu gestellt werden muss.

Nach Anfrage der WESTFALENPOST hat die Hagen-Agentur die Telekom-Pläne der „Atenekom“ – das ist der Projektträger, der die Förderung des Breitbandausbaus in Hagen organisiert – weitergeleitet. Ellinghaus: „Von dort warten wir nun erstmal auf eine Information.“