Haspe. . Die Minischule gehört zur Freien Evangelischen Grundschule in Haspe. Hier lernen Vorschulkinder den Schulalltag kennen und verlieren die Angst.

Für die i-Männchen der Freien Evangelischen Schule (FESH) beginnt der Unterricht schon vor dem ersten Schuljahr. Sie zählen und malen, lernen Geschichten vom lieben Gott und zerlegen kurze Wörter in Silben. Das alles tun sie in die Mini-Schule.

Die Mini-Schule richtet sich an alle Kinder, die im nächsten Schuljahr eingeschult werden. „Die Mini-Schule bildet den späteren Schulalltag en miniature ab“, erläutert Schulleiter Carl-Christian Belitz: „Sie erleichtert unseren künftigen Schülern den Einstieg in die Schule.“

Immer donnerstags

67 Anmeldungen fürs erste Schuljahr 2018/19 liegen der FESH bereits vor, alle 67 Kinder besuchen – immer donnerstags von 14.45 bis 16.30 Uhr – die Mini-Schule. Hier werden sie in kleinen Gruppen von Lehrern und Studenten betreut und lernen alles, was sie für einen erfolgreichen Start in die erste Klasse benötigen, so Anna van Beek, die Leiterin der Mini-Schule: „Dazu gehört zum Beispiel, den eigenen Namen zu erkennen. Aber wir fördern auch Feinmotorik, Stifthaltung und ganz banale Dinge wie Schneiden und Kleben.“ Sogar Hausaufgaben gibt es: „Damit die Kinder sich daran gewöhnen und um Verbindlichkeit zu schaffen.“

Mindestens ebenso wichtig wie die pädagogische Relevanz sind die psychologischen Rückwirkungen auf die Kinder. Sie lernen die Schule von innen und außen kennen, schließen erste Freundschaften und verlieren eventuell vorhandene Ängste. Den ersten Schultag erleben sie in einer gewohnten Umgebung, und sie wissen bereits, wie ein Tag in der Schule abläuft.

Christlich geprägt

Aber nicht nur für die Kinder, auch für die Lehrer bringt das eine Erleichterung mit sich: „Weil sie beispielsweise nicht mehr erklären müssen, wie man ein Blatt abheftet oder was es bedeutet, eine Seite im Buch aufzuschlagen“, so Anna van Beek. Wenn möglich, lernen die künftigen Erstklässler schon vor der Einschulung ihre Klassenlehrer kennen.

In einer christlich geprägten Schule dürfen natürlich auch religiöse Elemente nicht fehlen. „Wir singen gemeinsam Lieder“, berichtet Frau van Beek: „Und vor dem Essen beten wir.“ Zwei biblische Geschichten, die vom verlorenen Schaf und die vom Zöllner Zachäus, gehören zum Lehrplan der Mini-Schule, die immer im Frühjahr beginnt und kurz vor den Sommerferien endet.

Vorträge für Eltern

Während die Mini-Schulkinder im Klassenraum lernen und spielen, können sich ihre Eltern bei Kaffee und Gebäck im Elterncafé kennenlernen und austauschen. Außerdem werden ihnen drei Vorträge angeboten, in diesem Jahr gehörten dazu etwa „Mein Kind am Schulanfang“ oder „Mein Kind und Gott“. Und Anna van Beek und ihre Kollegen bieten Elternberatungsgespräche an, also Elternsprechtage en miniature. „Hierbei können Fragen rund um Schule, Entwicklung und Lernen angesprochen werden.“

An der Mini-Schule geht es eben zu wie an einer richtigen Schule, nur dass der Unterrichtsbesuch nicht verpflichtend ist. Dass dennoch alle Eltern ihre Kinder an diesem freiwilligen Angebot teilnehmen lassen, spricht denn auch für sich.

>>Hintergrund: Die FESH

  • Die Freie Evangelische Schule (FESH) befindet sich in Trägerschaft eines kirchlich geprägten Vereins. Sie wird derzeit von 225 Schülern besucht.
  • Für das kommende Schuljahr gibt es noch wenige Restplätze in der ersten Klasse. Auch in der Nachmittagsbetreuung (bis 16 Uhr) sind noch Plätze frei.