Hagen. . Der Hol- und Bringservice für die Mülltonnen In Hagen wird für einen Teil der Bürger deutlich teurer. Das soll für Gebühren-Gerechtigkeit sorgen.

Dieser Service wird für viele Hagener teurer: Wer die Mülltonne nicht selbst zur Abfuhr an die Straße schiebt, sondern sie vom Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) holen und bringen lässt, muss mit deutlich höheren Kosten rechnen.

Dabei könnte gerade dieser Service für noch mehr Menschen interessant werden durch das Rückwärtsfahrverbot für Müllwagen, auf das die Unfallkasse pocht. Denn das könnte dazu führen, dass Tonnen künftig an einigen Hagener Stellen an die nächste Straßenecke gebracht werden müssen. Der HEB hofft aber durch neueste Technik dieses Problem entschärfen zu können (siehe Infobox).

Sehr unterschiedlicher Aufwand

Bislang berechnet der Hagener Entsorgungsbetrieb 36 Euro jährlich für den Hol- und Bring-Service. Egal, wie aufwändig dieser im Einzelfall ist. Doch das, so Winfried Sasse, Bereichsleiter Entsorgung beim HEB, sei so nach dem Kommunalabgabengesetz nicht zulässig. Der tatsächliche Aufwand müsse sich in der Gebühr wiederfinden. „Und er ist sehr unterschiedlich: Bei dem einen steht die Tonne im Vorgarten, bei dem anderen tief unten im Keller.“ Daher will der HEB nun drei Kategorien schaffen – abhängig von der Länge der Strecke und den Hindernissen auf dem Weg.

  • Kategorie 1: Hierzu gehören alle Transportwege für Mülltonnen, wenn die Wege bis zu 15 Meter lang sind und keine Stufe oder ein anderes Hindernis darin enthalten sind.
  • Kategorie 2: Der Transportweg ist 15 bis 30 Meter lang und enthält maximal fünf Stufen. Oder ist nur 15 Meter lang und enthält fünf Stufen und ein weiteres Hindernis.
  • Kategorie 3: Der Weg ist 30 bis maximal 50 Meter lang und mit der Tonne müssen die HEB-Arbeiter mehr als fünf Stufen überwinden oder sie aus dem Keller holen.

Immerhin 3700 Mülltonnen in der Stadt wären von der Neuregelung betroffen, die die Politik noch beschließen muss. Wer in Kategorie 1 fällt,

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hat Glück, denn statt 36 Euro werden nun nur noch 34,02 Euro fällig. „Und das betrifft nach unseren Hochrechnungen gut die Hälfte der Menschen, die den Service in Anspruch nehmen“, so Winfried Sasse. 17 Prozent werden schon eher fluchen, weil sie in Kategorie 2 fallen und künftig 53,62 Euro bezahlen müssen. Für 32 Prozent wird es richtig teuer, denn sie sollen künftig 94,66 Euro pro Jahr zahlen.

Altpapiertonnen-Service billiger

Besser trifft es alle, die nur einmal monatlich die Altpapier-Tonne mit dem Service holen lassen. Er wird billiger: Hier sind bislang 30 Euro pauschal fällig, künftig sind es in Kategorie 1 7,82 Euro, in Kategorie 2 12,33 Euro und in Kategorie 3 21,77 Euro.

Für den HEB geht es aber nicht nur um die Finanzen, sondern auch um einen pädagogischen Effekt: Man hofft, dass sich viele Bürger um einen besser erreichbaren Standplatz für die Tonne bemühen. Und somit die verschärften Vorgaben der Unfallkasse NRW, dem Versicherer kommunaler Unternehmen, zum Arbeitsschutz eingehalten werden können.