Hagen. . Angesichts eines Schuldenberges von 1,2 Milliarden Euro sind 71 Millionen Euro für die Kämmerei ein guter Schritt in die richtige Sparrichtung.

Gestern gab es grünes Licht aus Arnsberg. Die Bezirksregierung hat den Hagener Doppelhaushalt 2018/2019 genehmigt. Und zwar ohne Auflagen.

Erfreulich aus Sicht der Stadtkasse ist aktuell, dass der Haushaltsansatz von 95 Millionen Euro in Sachen Gewerbesteuer in diesem Jahr wohl übertroffen wird. Durch Veränderungen im gewerblichen Bereich ist das Jahressoll aktuell auf 104 Millionen Euro gestiegen. Ein Plus von neun Millionen Euro für die klamme Stadt. Kämmerer Christoph Gerbersmann ging in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses davon aus, dass der Haushaltsansatz „mindestens“ erreicht werde.

Liquiditätskredite deutlich gesunken

Ein weiteres Licht am Ende des Schuldentunnels: Der Schuldenstand der Stadt ist bei den Liquiditätskrediten (Stand 1. Juni 2018) im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr um rund 66,3 Millionen Euro auf insgesamt 1,2 Milliarden Euro gesunken ist. Die Investitionskredite verringerten sich im gleichen Zeitraum um rund fünf Millionen Euro auf 87, 9 Millionen Euro.

Die Hagener Kämmerei erklärt, dass hinsichtlich der Geldpolitik erwartet werde, dass die Europäische Zentralbank ihr bis Ende September verlängertes Ankaufprogramm zum Jahresende mit reduziertem Volumen auslaufen lasse. Ein erster Zinsschritt wäre demnach ab Mitte 2019 zu erwarten. Die als „sicherer Hafen“ geltenden Zinsen für deutsche Staatsanleihen hätten zudem nachgegeben.

Erstmal ausgeglichener Haushalt

Im Haushaltsjahr 2017 kam es erstmals seit vielen Jahren zu einer symbolträchtigen Kehrtwende: Die Stadt konnte einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen und dabei sogar einen kleinen Überschuss erwirtschaften. Noch vor acht Jahren hatte das strukturelle Minus Hagens bei 160 Millionen Euro gelegen. Der Schuldenstand bleibt mit rund 1,2 Milliarden Euro dennoch riesig.