Oege. . Die Stadt Hagen hat den Hohenlimburger Kalkwerken die Abbaugenehmigung erteilt. Der Bescheid liegt ab Montag im Hagener Rathaus aus.

Die Stadt Hagen hat den Hohenlimburger Kalkwerken die Genehmigung erteilt, den Oeger Steinbruch auf Hohenlimburger Stadtgebiet in Richtung Osten zu erweitern. Den Antrag dafür hatte das Unternehmen im Dezember des Jahres 2014 erstellt. Die politischen Gremien, so die Bezirksvertretung Hohenlimburg und auch der Rat der Stadt, hatten diesem Ansinnen zugestimmt.

Es ist die letzte Erweiterung, die den Hohenlimburger Kalkwerken auf Hagener Stadtgebiet möglich ist. Die schmale Fläche, die sich zwischen der bisherigen Abbruchkante und dem Iserlohner Stadtgebiet erstreckt, ist ca, 5,1 Hektar groß. „Rund 10 Millionen Tonnen Kalkstein wollen wir dort in den kommenden zehn Jahren abbauen“, beschreibt HKW-Geschäftsführer Dr. Christian Lange die Planungen seines Unternehmens. „Weil wir hier in die Tiefe gehen können, ist der Flächenverbrauch insgesamt gering.“

Mit dieser Steinbruch-Erweiterung sind Ausgleichspflanzungen verbunden. So werden unterhalb der Straßen Im Sibb / Steltenberg-straße auf einer Fläche von einem Hektar Buchen gepflanzt; ebenfalls werden die an der Steinbruchkante stehenden Fichten auf dem Gelände einer Erbengemeinschaft durch junge Buchen ersetzt. Christian Lange: „Die größte Ausgleichsfläche mit rund vier Hektar, die wir gemäß der Auflagen aufforsten müssen, liegt aber in Iserlohn-Hennen.“

Widerstand aus Letmathe

„Zusätzlich werden auf Hohenlimburger Gebiet vor Beginn der Maßnahme die Waldwege verlegt und begradigt“, ergänzt Dr. Matthias Lange. „Es bleiben an der Stadtgrenze zu Letmathe weiterhin rund 13 Kilometer bestehen. Wir sind aktuell sogar bestrebt, diese Wege auszubauen und instandzuhalten.“ Dabei ist es erforderlich, die Sicherheit für die Wanderer zu garantieren.

Mit dieser Erweiterung ist der Bestand des Unternehmens zunächst für weitere zehn Jahre gesichert.

Was darüber hinaus geschieht, ist gegenwärtig noch nicht geklärt. Bekanntlich möchten sich die Hohenlimburger Kalkwerke am Ahm auf Iserlohner Stadtgebiet ausweiten und dort weiter den Rohstoff Kalk abbauen. Diese Planungen sind aber zunächst am Widerstand der Letmather Bürger gescheitert.

Regionalplan wird erarbeitet

Ob dort nach dem Jahr 2020 einmal Kalkgestein abgebaut werden darf, hängt vom Regionalplan ab, der gegenwärtig von der Bezirksregierung Arnsberg für diesen Bereich erarbeitet wird. Fakt ist, so Dr. Christian Lange, dass aktuell ein Rohstoffsicherungskonzept für Südwestfalen erstellt und die Lagerstätten von Massenkalk untersucht werden. Diese Untersuchungen beziehen sich auf das Hönnetal, auf Flächen in Warstein und Soest sowie von Letmathe. Die Industrie blickt, so Dr. Lange, schon sorgenvoll in die Zukunft. „Der letzte Steinbruch in NRW wurde im Jahr 1993 genehmigt.“

Beton, Schotter und Asphalt werden auch in der nahen und mittleren Zukunft benötigt. Aktuell sind es zwei Großbaustellen, die u.a. von den Hohenlimburger Kalkwerken beliefert werden. Das heimische Kaltwalzunternehmen Bilstein, das eine neue Produktionshalle Im Weinhof baut und dafür Beton in großen Mengen benötigt und Straßen NRW, die die neue Autobahnbrücke der A 45 im Lennetal erstellen. Dr. Christian Lange: „Weitere Brücken werden in Richtung Süden folgen und erneuert werden. So die Talbrücke bei Kattenohl.“

Genehmigungsbescheide im Rathaus einzusehen

Der Genehmigungsbescheid mit den getroffenen Nebenbestimmungen liegt vom 25. Juni bis zum 9. Juli im Rathaus der Stadt Hagen, Rathausstr. 11 (Zimmer C 514), aus. Und zwar von Montag bis Donnerstag jeweils von 8.30 Uhr bis 15.45 Uhr; am Freitag von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr.