Hohenlimburg. . Trotz Bedenken der Bürger möchte die Stadt Hagen weiterhin eine Höchstspannungsleitung durch Hagen-Elsey führen.

Die Planungen zur Trassenführung der 380-kV-Höchstspannungsleitungen gehen in die entscheidende Phase. Voraussichtlich Ende des Jahres möchte Netzbetreiber Amprion die Planungsunterlagen bei der Genehmigungsbehörde, dem Regierungspräsidium in Arnsberg, einreichen. Mit dem Inhalt, die 380-kV-Höchstspannungsleitungen durch die Bestandstrasse in Elsey zu führen.

Das belastet die Bewohner von Elsey. Veronika Lünstroth nutzte deshalb in der Sitzung der Bezirksvertretung die Einwohnerfragestunde, um Verwaltung und auch die Politik noch einmal darauf anzusprechen, was diese im Interesse der Elseyer Bürger noch tun können, um die 380-kV-Leitungen durch die Bestandstrasse zu verhindern. Christoph Gerbersmann, 1. Beigeordneter der Stadt, machte noch einmal deutlich, dass man Amprion nicht zwingen könne, die Alternativ-Trasse zu wählen. Er motivierte aber alle Elseyer Bürger, am 28. Juni ins Hohenlimburger Rathaus zu gehen. Ab 16.30 Uhr lädt dann der Netzbetreiber Amprion zu einem Infomarkt ein (diese Zeitung berichtete), bei dem die Betroffenen noch einmal ihre Bedenken vorbringen können.

Wie aber wird sich die Stadt verhalten? Gerbersmann: „Weil sich der Sachverhalt im bisherigen Verfahren nicht geändert hat, empfiehlt die Verwaltung dem Rat der Stadt, bei der bisherigen Beschlussfassung für die Alternativ-Trasse Reh zu verbleiben.“

Neue Leitung oder Bau im Bestand?

Die Verwaltung geht davon aus, dass nach den bisherigen Äußerungen in den Gesprächen mit den Bürgern Amprion mit Klagen gegen den möglichen Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Arnsberg rechnen müsse. Denn die Arnsberger Behörde hat die Pläne des Netzbetreibers zu genehmigen - oder abzulehnen.

Die Verwaltung machte in der Beratungsdrucksache deutlich, dass der aktuelle Landesentwicklungsplan bei neuen Höchstspannungsleitungen eine Abstandsfläche von 400 Metern zur Wohnbebauung verlange.

Deshalb ist eine Frage von entscheidender Bedeutung: Ist der Bau der neuen 380-kV-Höchstspannungsleitung mit höheren und breiteren Masten mit einer völlig neuen Leitungsstruktur eine neue 380-kV-Höchstspannungsleitung oder ist sie nur als Bau im Bestand zu bewerten?

Im Zweifel, so die Verwaltung, wird darüber das Bundesverwaltungsgericht zu entscheiden haben.

Amprion plant drei Info-Märkte

Netzbetreiber Amprion bietet zur 380-kV-Höchstspannungsleitung drei Infomärkte an.

  • Mittwoch, 20. Juni, Mehrzweckhalle Garenfeld, Westhofener Str. 23; Donnerstag, 21. Juni, Saalbau Letmathe, von-der-Kuhlen-Str. 35; Donnerstag, 28. Juni, Rathaus Hohenlimburg, Freiheitstraße 3. Jeweils von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr.