Breckerfeld. . Es gibt viele Vorteile. Und wenn man sie alle in den Blick nimmt, stellt sich nicht ernsthaft die Frage, ob diese Investition Sinn macht: Rund 200 000 Euro hat die Stadt für ein neues Blockheizkraftwerk im Schul- und Sportzentrum ausgegeben.

Es gibt viele Vorteile. Und wenn man sie alle in den Blick nimmt, stellt sich nicht ernsthaft die Frage, ob diese Investition Sinn macht: Rund 200 000 Euro hat die Stadt für ein neues Blockheizkraftwerk im Schul- und Sportzentrum ausgegeben.

In zehn Jahren – so die Prognose des Ingenieur- und Planungsbüros Envi aus Witten – soll sich diese Summe amortisiert haben. Und dazu kommt noch eine jährliche Auszahlung in Höhe von rund 10 000 Euro. Denn die Anlage erzeugt Wärme und liefert Strom, der in Teilen auch in das Netz der AVU eingespeist wird. Damit wird die Stadt quasi zum Energielieferanten.

21 Prozent weniger CO2-Ausstoß

„Die Planungen laufen schon seit geraumer Zeit“, so Bürgermeister André Dahlhaus, der gestern Morgen Schalter umlegte und damit das Kraftwerk unterhalb der kleinen Sporthalle in Betrieb nahm, „die Warmwasseranlage hätten wir ohnehin sanieren müssen. Vor diesem Hintergrund macht die Investition erst recht Sinn. Sie entlastet den städtischen Haushalt und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz.“

555 Tonnen CO2, so hat Envi ausgerechnet, sind bislang für Gas und Strom im größten städtischen Gebäudetrakt ausgestoßen worden. Künftig werden es nur noch 441 Tonnen sein. „Das entspricht einer Einsparung von rund 21 Prozent“, erklärt Envi-Geschäftsführer Wilfried Ponischowski.

Dass die Anlage sich rentiert, liegt auch daran, dass es ganzjährig einen erheblichen Wärmebedarf im Gebäude gibt. „Das wiederum hat damit zu tun, dass das Wasser im Schwimmbecken geheizt werden muss“, sagt Joachim Fliß, Leiter des städtischen Bauamtes.

Dabei haben sich die Voraussetzungen noch vor der Realisierung der Anlage verschlechtert. Die Europäische Union hat ebenso überraschend wie kurzfristig die Förderrichtlinien für die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung geändert. Das betrifft den Strom, der erzeugt und von den Betreibern selbst genutzt wird.

Längere Amortisierung

In Breckerfeld führt das dazu, dass sich der Amortisierungs-Zeitraum verlängert hat. „Andere Anlagenbetreiber hat das weitaus härter getroffen“, sagt AVU-Sprecher Jörg Prostka, „teilweise sind Projekte in finanzielle Schieflage geraten.“ Der Energieversorger ist über seine Gesellschaft AVU, AVU Service Plus und AVU Netz gleich dreifach an der Umsetzung des Blockheizkraftwerk beteiligt.

Damit die Breckerfelder Anlage optimal läuft, wird sie streng überwacht. Die Daten sind online abrufbar. „Wir werden schnell eines erste Bilanz ziehen und sie weiter optimieren“, kündigt Wilfried Ponischowski an. „Die Wirtschaftlichkeit hängt letztlich stark davon ab, wie gut es gelingt, das Kraftwerk in den laufenden Betrieb zu integrieren.“