Hohenlimburg. . Michèle-Malin Rüger, Schülerin des Hohenlimburger Gymnasiums, hat das Thema Nationalsozialismus mutig angepackt. Dafür heimst sie viel Lob ein.

„Den mutigen Menschen, die nicht blind zusahen und versuchten, in dieser Zeit des Schreckens die Gegebenheiten zu verändern, widme ich meinen Artikel. Er soll erinnern und den mutigen Widerstand in Ehren halten und mahnendes Beispiel für Gegenwart und Zukunft sein.“ Als Michèle-Malin Rüger ihren Text zum Thema „Die Frage nach kollektiver Schuld und Verantwortung“ anlässlich des Gedenkens an den 2. Weltkrieg verfasste, saß sie zunächst in ihrer Vorabitur-Prüfung.

Lehrer bestärkt seine Schülerin

Die Abiturientin des Hohenlimburger Gymnasiums thematisierte im Rahmen des Leistungskurses im Fach Geschichte den Widerstand im Nationalsozialismus und auch die Vergangenheitsbewältigung.

Zur Frage nach kollektiver Schuld und Verantwortung am Nationalsozialismus verfasste die Schülerin einen Text, der die Leser so begeisterte, dass er erweitert auf der Homepage der Schule anlässlich des Kriegsgedenkens am 8. Mai veröffentlicht wurde.

Die Wichtigkeit und Veröffentlichung des Textes liegt der Gymnasiastin besonders am Herzen. „Für mich persönlich ist es sehr bedeutsam, dass man sich immer wieder bewusst macht, dass so etwas nicht noch einmal geschehen darf. Allein schon, um die Würde der unzähligen Opfer zu wahren“, findet Michèle-Malin. „Ich erhoffe mir, mit der Veröffentlichung meines Textes die Menschen zum Nachdenken zu bringen. Nicht nur über eine damalige Kollektivschuld, sondern auch über unser Handeln in der Gegenwart. Rassismus, Antisemitismus und Hass sollten keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“

Nachdem sie mit ihrem Geschichte-Lehrer, Marvin Wehrmann, über die Veröffentlichung des Textes gesprochen hatte, stimmte sie gerne zu.

Nach intensiver Auseinandersetzung mit verschiedenen Quellen und Literatur suchten die Schülerin und ihr Lehrer nach kontroversen Meinungen zur Verbesserung des Textes. Der fertige und überarbeitete Text ist deshalb seit einigen Tagen auf der Homepage der Schule zu finden.

„Duales Studium“ angestrebt

Durch ihren Bruder, der Geschichte studiert, und durch das Fach Geschichte als Leistungskursus wird die Schülerin in ihrem Alltag oft mit Geschichte konfrontiert. Beruflich orientiert sie sich jedoch in eine andere Richtung: Sie wird im August ein „Duales Studium“ im kaufmännischen Bereich beginnen.

Ihr Leistungskurs-Lehrer, Marvin Wehrmann, ist begeistert von den Fähigkeiten der Schülerin und ihrer geschichtlichen Arbeit anlässlich des Kriegsgedenkens: „In solch einem begrenzten Zeitraum hat Malin eine bemerkenswerte Arbeit verfasst. Sie hat totales Potenzial. Ich sehe Geschichte als mahnendes Beispiel. Dieses darzustellen, ist auch die Aufgabe von Geschichte. Das hat sie toll gemacht.“