Hagen. . Rund 100 Beamte waren am Montag an mehreren Kontrollstellen im Einsatz. Sie überprüften verdächtige Personen und Fahrzeuge, nahmen 5 Leute fest.

Die Hagener Polizei hat gestern im Rahmen einer großangelegten Kontrollaktion zur Verbrechensprävention zahlreiche Fahrzeuge und Personen überprüft. Bis zum Abend wurden fünf Menschen festgenommen, weil gegen sie Haftbefehle vorlagen. Ein weiterer Delinquent konnte die Zelle nach kurzer Zeit verlassen, weil er die fällige Geldstrafe beglich.

Zudem zogen die Beamten Raser aus dem Verkehr. So wurde in Haspe ein Autofahrer mit 97 statt der erlaubten 50 km/h erwischt, ein weiterer Verkehrsteilnehmer war in Höhe des Kegelcasinos, wo ebenfalls nur 50 km/h erlaubt sind, mit 80 Sachen unterwegs. „Solche Leute gefährden Leib und Leben“, sagte Polizeisprecher Uli Hanki.

Bis zu zehn Beamte am Kontrollpunkt

Ihr Hauptaugenmerk richteten die rund 100 eingesetzten Beamten, die unter der Leitung von Polizeidirektor Michael Hoffmann im Einsatz waren, auf potenzielle Einbrecher und andere Ganoven. Wenn dem geschulten Auge eines erfahrenen Beamten wie Marc Scheene, der eine Kontrollstelle an der Feith­straße leitete, ein Fahrzeug verdächtig vorkam, dann wurde es angehalten und überprüft. Dabei wollten die Polizisten mehr über die Gewohnheiten einschlägig bekannter Einbrecher erfahren. Weil es dabei zu ungemütlichen Begegnungen kommen kann, etwa wenn mehrere „schwere Jungs“ in einem Auto sitzen, befanden sich bis zu zehn Beamte an einem Kontrollpunkt.

Die bei dem Einsatz gewonnenen Erkenntnisse werden in den kommenden Tagen ausgewertet, kündigte Hanki an: „Bei einer solchen Kontrollaktion können wir neue Erkenntnisse über das mobile Verhalten von Straftätern gewinnen.“

Druck auf Kriminelle erhöhen

Das wiederum könne von Bedeutung sein, um zukünftige Straftaten zu verhindern. Außerdem würde durch solche Kontrollen der Druck auf kriminelle Zeitgenossen erhöht: „Und das dient der Abschreckung. Ist der Kontrolldruck hoch in einer Stadt, wandern die Straftäter ab.“

Bei einer ähnlichen Aktion unter dem Namen „Riegel vor“ hatte die Präventionsarbeit der Kripo in der Vergangenheit bereits Erfolg, die Zahl der Einbrüche in Hagen sank beträchtlich. Waren es im Sommer 2017 zehn bis 15 pro Woche, sind es derzeit nur noch zwei bis drei.

Ins Visier der Polizei geriet gestern auch die Hagener Tuning-Szene. Beliebt sei neben tiefer gelegten oder breiteren Reifen derzeit vor allem der sogenannte Klappenauspuff, erläuterte Oberkommissar Marc Scheene: „Per Knopfdruck öffnet sich eine Klappe im Auspuff, was einen lauten Knall erzeugt.“ Diese Art von Reizerzeugung ist natürlich verboten und schreckt die Anwohner aus dem Schlaf. „Wir werden auch in Zukunft konsequent gegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten vorgehen“, kündigte Hanki an.

>>Hintergrund: Unterstützung aus Wuppertal

  • An der Großkontrolle waren Mitarbeiter aller Dienststellen des Polizeipräsidiums beteiligt, darunter auch der Staatsschutz. Es ging aber nicht um die Suche nach möglichen politischen Straftätern.
  • Unterstützt wurden die Beamten von 35 Mitgliedern der Bereitschaftspolizei Wuppertal.