Elsey. . Ein American-Pit-Bull-Terrier hat am Samstagnachmittag am Elsternweg eine 25-jährige Frau schwer verletzt. Diese hat den Hund in Pflege.

Dramatische Kampfhundattacke in einem Mehrfamilienhaus am Elsternweg in Elsey am Samstagmittag. Um 13.30 Uhr ging im Polizeipräsidium Hoheleye ein Notruf von Hausbewohnern ein. Sie hatten Hilferufe gehört. Diese stammten von einer Mieterin aus dem 2. Obergeschoss des Hauses.

Die 25-jährige war in ihrer Wohnung von einem American-Pit-Bull-Terrier, den sie zur Pflege hatte, angefallen worden. Die Frau flüchtete deshalb zunächst in den Hausflur und dann vor das Mehrfamilienhaus. Dort kamen ihr ein 27-jähriger Polizeikommissar der Wache Hohenlimburg und eine Kollegin zur Hilfe. „Als diese am Elsternweg eintrafen, hatte sich der Hund förmlich in sein Opfer verbissen“, berichtet Einsatzleiter Tino Schäfer, der mit drei weiteren Kollegen zur Unterstützung aus Hagen nach Hohenlimburg geeilt war, auf Anfragen dieser Zeitung über die Ereignisse.

Dem 27-jährigen Kommissar aus Hohenlimburg gelang es zunächst, mit einem energischen Eingreifen das Tier am Halsband von der Frau wegzureißen, so dass die Schwerverletzte in den Streifenwagen in Sicherheit gebracht werden konnte. „Es war eine akut gefährliche Situation für die Frau und auch für die Kollegen. Der Hund war höchst aggressiv“, so der Einsatzleiter. „Der Pit-Bull-Terrier konnte zunächst durch einen Schuss gebändigt werden. Aber auch danach ging das Tier wieder auf die Polizisten los.“

Diese machten dann mehrfach von der Schusswaffe Gebrauch. Der Hund lief deshalb in Richtung Kleiberweg und dort den Treppenabgang eines Mehrfamilienhauses hinunter. Hier konnte er von den Polizisten erschossen werden.

Hund trug keinen Maulkorb

Andere Personen waren am frühen Nachmittag bei diesem spektakulären, beherzten Einsatz der Polizei nicht gefährdet. Auch nicht durch die abgegebenen Schüsse. „Diese waren“, so Einsatzleiter Tino Schäfer, „das einzige geeignete Mittel, das in dieser Situation letztlich zum Erfolg geführt hat.“ Dann ergänzt er: „Die Kollegen haben durch ihr konsequentes Einschreiten unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit noch Schlimmeres verhindert. Das hätte sogar tödlich ausgesehen können.“

Das Tier befand sich, so die Erkenntnisse der Polizei gestern Mittag, erst seit einigen Tagen in Obhut der 25-Jährigen . Die Besitzer weilen aktuell in Urlaub.

Die junge Frau war am Samstagnachmittag zwar ansprechbar, aber noch nicht vernehmungsfähig. Sie trug durch die Hundeattacke schwere Verletzungen an Armen und Beinen davon. Deshalb wurde sie nach der notärztlichen Versorgung am Einsatzort mit dem Rettungswagen zur weiteren Behandlung in eine Dortmunder Spezialklinik gebracht, wo sie am Abend nach Informationen dieser Zeitung noch notoperiert wurde. „Lebensgefahr besteht nicht“, so ­Tino Schäfer.

Emre Tekin, ein Mieter des Mehrfamilienhauses am Elsternweg, beschreibt die dramatischen Ereignisse: „Ich habe gesehen, wie die Polizisten mit der Waffe ­hinter dem Hund hergelaufen sind und dann geschossen ­haben. Der Hund war richtig aggressiv.“ Die Ermittlungen der Polizei dauern an.