Hagen-Mitte. . Ein Blumen- und Blütenfest ganz ohne Gärten: Vom einstigen Charme ist nicht mehr viel geblieben, nur das Bühnen-Programm kann noch punkten.
„Hagen blüht auf“ – bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Sommertemperaturen im wahrsten Sinne des Wortes. Und trotzdem ist rund um das Fest in der Hagener Innenstadt, die einst von Hagener Gärtnern in ein wahres Blumenparadies verwandelt wurde, einiges mehr Schein als Sein. Vom einstigen Charme ist nicht mehr viel geblieben.
Immerhin – das Programm lockt die Besucher: Auf dem Friedrich-Ebert-Platz konnten die Hagener zum Beispiel junge Tanzgruppen auf einer Bühne beobachten oder gegenüber an einem Stand ein kühles Bier genießen. Entlang der Elberfelder Straße waren Stände aufgebaut, die Gewürze, Eis oder auch Handtaschen verkauften.
Nur Rosen für die Kunden
Doch obwohl auch Karussells und andere kleine Fahrgeschäfte neben den anderen Ständen Besucher lockten, waren diese am Samstag nur mäßig gefüllt. Viele hatten von der Veranstaltung gar nichts mitbekommen und waren nur zum Einkauf in die Stadt gekommen.
„Für mich ist das hier nichts Außergewöhnliches. Ich wusste nicht mal, dass das ,Hagen blüht auf’ heißt“, berichtet ein junger Vater aus Dortmund. Und auch eine Besucherin aus Gevelsberg ist enttäuscht: „Die Musik und auch die Stände sind nett, aber ich hatte mehr erwartet. Früher waren hier mal mehr Blumen zu sehen oder auch Autos, die ausgestellt waren.“
Keine Blumenbeete oder Landschaftsgärtnereien
In der Tat waren im Innenstadt-Bereich keine Blumenbeete oder Landschaftsgärtnereien zu sehen. Nur die Volme-Galerie verteilte Rosen an seine Besucher. Selbst der Innenstadtkreisel an der Badstraße hatte keine besondere Blumenbepflanzung oder eine Werbetafel, welche für das Event hätte werben können.
Trotz alledem gab es ein paar positive Stimmen zur Veranstaltung, wie die von Sophia Gutland aus Ennepetal: „Ich denke, dass so ein Event Hagen ganz gut tut und mal ein bisschen was anderes ist.“
„NRW Selbsthilfe Tour 2018“
Auch andere Veranstaltungen machten sich das Event zu Nutze, um mehr Aufmerksamkeit von den Besuchern zu erfahren. So hatte sich die „NRW Selbsthilfe Tour 2018“ auf dem Adolf-Nassau-Platz aufgebaut. „Wir haben die Veranstaltung ganz bewusst auf heute hier in die Innenstadt gelegt, weil wir uns erhoffen, einen besseren Austausch mit Besuchern zu haben.
Wir haben über 60 Selbsthilfegruppen in Hagen und viele nutzen die Möglichkeit, sich zu präsentieren und für Fragen und Anregungen offen zu sein“, erklärt Petra Bender aus der Planungsgruppe der Selbsthilfe Hagen.
Musik und Kinderschminken
Ein Verein, der sich beteiligt, ist „Sternenkinder“. Er möchte den Samstag nutzen, um das Thema Fehl- oder Totgeburt öffentlicher zu machen. „Es ist nach wie vor eher ein Tabuthema, sollte aber öffentlicher diskutiert werden. Bei uns können sich Besucher austauschen, aber auch Anregungen holen zu Büchern oder Flyer mitnehmen“, sagt Christiane Eyring, Mitglied des Vereins.
Kleinere Gruppen hatten sich außerdem über die Innenstadt verteilt und boten zum Beispiel Kinderschminken, Haare flechten oder Musikdarbietungen an.